Schatzsucher im Wissensdschungel

Aus der Forschung auf den Markt: Das Projekt Triegi vom TechnologieZentrum Trier, von der Uni und der Fachhochschule will die Wissenschaft sensibilisieren, Ideen zu generieren, die in einer Existenzgründung münden. Davon soll die regionale Wirtschaft profitieren.

 Fachsimpelei über neue Ideen (von links): Michael Weber und Frank Lehnen (potenzielle Existenzgründer) Dietmar Bier (Leiter des Wissens- und Technologietransfers der Fachhochschule Trier), Heinz Schwind (Geschäftsführer der TZT GmbH), Christel Egner-Duppich (Leiterin des Wissens- und Technologietransfers der Universität Trier) und Michael Kronenwet (potenzieller Existenzgründer) bei der Vorstellung der wissensbasierten Projektidee VennMaker. Foto: TZT

Fachsimpelei über neue Ideen (von links): Michael Weber und Frank Lehnen (potenzielle Existenzgründer) Dietmar Bier (Leiter des Wissens- und Technologietransfers der Fachhochschule Trier), Heinz Schwind (Geschäftsführer der TZT GmbH), Christel Egner-Duppich (Leiterin des Wissens- und Technologietransfers der Universität Trier) und Michael Kronenwet (potenzieller Existenzgründer) bei der Vorstellung der wissensbasierten Projektidee VennMaker. Foto: TZT

Trier. Es ist ein bisschen wie eine Schatzsuche, auf die sich Heinz Schwind, Geschäftsführer des TechnologieZentrums Trier (TZT), und seine Mitstreiter - Uni und Fachhochschule - begeben haben. Der Schatz ist nicht greifbar, aber im Grunde greifbar nah. Denn die Schatztruhen liegen auf zwei Hügeln über der Stadt, bei den Trierer Hochschulen. Der Schatz besteht aus Ideen. Ideen für eine Gründungsidee, aus der dann mal ein Unternehmen entstehen kann.

"Hochschulabsolventen müssen verstärkt motiviert und in die Lage versetzt werden, eine Karriere als Selbstständige im eigenen Unternehmen als erfolgsversprechende berufliche Perspektive anzunehmen", sagt Schwind. "Oft haben wissenschaftliche Projekte Ergebnisse, die durchaus eine Grundlage für eine Gründungsidee sein können."

Um einen Einblick zu bekommen, haben die Projektpartner seine Potenzialanalyse gemacht. An der FH fanden Gespräche mit Professoren statt. Finanziert wurde das Projekt, das kurz vor dem Abschluss steht, vom Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz.

Ideen als Plus für die regionale Wirtschaft



Kriterien für die Analyse waren etwa Drittmittelprojekte, Interdisziplinarität, Praxisnähe, inhaltliche Ausrichtung oder Alumni-Netzwerke (Ehemaligen-Netzwerke). Ausgespart wurden keine Fächer. "Ein Historiker, der sich im Studium mit Dokumentenanalyse befasst, kann diese Methode zum Beispiel auch als Dienstleistung anbieten", erklärt Schwind. Eine Geschäftsidee könnte daraus auch entstehen, wenn dazu noch Informatik-Kompetenzen hinzukommen. Es geht also auch ums Querdenken, darum, bestehende Strukturen über den Haufen zu werfen, um Existenzgründung als sinnvolle Alternative für ein Berufsleben.

Profitieren sollen nicht nur mögliche Gründer, sondern auch die Hochschulen. Christel Egner-Duppich, Referentin für Entwicklungsfragen an der Uni Trier: "Die Gründung innovativer Firmen wird die schon jetzt gute Vernetzung zwischen Wissenschaft und Praxis weiter vorantreiben und den Wissenschaftsstandort Trier nachhaltig stärken."

Und letztlich sind Ideen, die in eine Unternehmensgründung übergehen könnten, auch ein Pluspunkt für die regionale Wirtschaft. "Das bringt enormes Potenzial für den Wirtschaftsstandort Trier", ist Dietmar Bier, Transferbeauftragter der FH Trier, überzeugt. Denn nicht nur akademisches Wissen bleibt in der Region, erfolgreiche Gründungen können langfristig auch Arbeitsplätze für Hochqualifizierte anbieten.

Die erste Idee haben die Triegi-Partner schon gefunden. den VennMaker, eine Analysesoftware für soziale Netzwerke. Entwickelt haben diese Wissenschafter der Unis Trier und Mainz. Die Gespräche mit dem TZT laufen. Sie sollen ins Inkubatorprogramm aufgenommen werden, in dem die Idee zum Geschäftskonzept wird. Extra Das TechnologieZentrum Trier (TZT) wurde vor mehr als 20 Jahren gegründet. Es wird gemeinsam vom Land Rheinland-Pfalz und der Stadt Trier getragen. Das TZT bietet Unterstützung und Betreuung für innovative, technologieorientierte Unternehmensgründungen. Im Inkubatorprogramm können Interessenten, die den Sprung in die Selbstständigkeit wagen wollen, Büros im TZT als "Brutstätte" für ihr Unternehmenskonzept nutzen. Seit 1989 wurden mehr als 80 Unternehmen gegründet. Kontakt: Telefon 0651/810090, E-Mail: kontakt@tz-trier.de (jka)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort