Schuss, Tor und Prost

BITBURG/GEROLSTEIN. Das Bier fließt derzeit in Strömen. Die WM beschert den Brauern einen Rekord-Absatz. Auch bei der Bitburger Brauerei ist man zufrieden. Die Eifeler konnten ihren Absatz um zwölf Prozent steigern.

Man kann den Brauern aus Bitburg derzeit kaum aus dem Weg gehen. Vor und nach jedem WM-Spiel in ARD und ZDF klopft der Team-Manager der deutschen Mannschaft auf ein übergroßes Bierglas vor dem Brandenburger Tor. In den Werbepausen prosten sich die "Klinsmänner" (in nicht ganz aktueller Besetzung des Nationalkaders) mit Bitburger Alkoholfrei zu. Bitburger hier, Bitburger da. Kaum ein anderer Bierhersteller hat derzeit eine solche Präsenz wie die Brauer aus der Eifel. Und das vor einem Millionenpublikum. Die Spiele der Deutschen sind Straßenfeger, über 21 Millionen Zuschauer verfolgten das letzte Vorrundenspiel gegen Ecuador. Im Schnitt sitzen zehn Millionen bei jedem Spiel vor dem Fernsehen - und alle sehen die Bitburger-Spots. Kein Wunder, dass man bei den Brauern in der Bierstadt zufrieden ist mit dem WM-Verlauf. "Das Engagement hat sich für uns gelohnt", sagte Brauerei-Sprecher Dietmar Henle. Doch Präsenz allein bringt noch keinen Umsatz. Aber auch darüber braucht man sich bei Bitburger derzeit kein Kopfzerbrechen machen. Die WM kurbelt den Absatz an. Allein im Mai wurden mit 445 000 Hektolitern zwölf Prozent mehr Bier verkauft als im Vorjahr, Geschäfte verzeichnen Absatzsteigerungen von über 20 Prozent. Schießen Klinsi und seine Männer weiter Tore, wird sich der Bierkonsum im Juni vermutlich noch weiter steigern. Dazu beitragen werden wohl auch die immer größer werdenden Fan-Feste und die wie beim Ecuador-Spiel überfüllten Kneipen. Vor allem die Beigaben zu den Bit-Kästen sind bei den Fans gefragt. Die 1,3 Millionen Deutschland-Fahnen, die es beim Kauf eines Kastens gab, waren innerhalb von drei Wochen vergriffen. Mit einem solchen Rücklauf habe man nicht gerechnet, heißt es bei Bitburger. Aber nicht nur in der Eifel läuft die Abfüllung derzeit auf Hochtouren. Auch andere Brauereien wie Veltins und Krombacher melden Rekordausstöße für Mai und Juni. Weniger gefragt bei Fußballfans ist hingegen Sprudel. Die Mineralwasser-Hersteller sind zwar angesichts der frühsommerlichen Hitze nicht ganz unzufrieden. Doch Steigerungen wie beim Bier gebe es beim Wasser nicht, heißt es etwa bei Gerolsteiner.

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