Selbstständig, aber nicht allein

SCHWEICH. Gemeinsam stark: Durch Zusammenarbeit untereinander sollen die Firmen im Handwerkerhof Schweich-Issel ihre Marktposition verbessern. Ein Gründer- und Servicezentrum bietet Junghandwerkern und Dienstleistern bezugsfertige Arbeits- und Büroräume.

Torsten Heine hat den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt: Netzwerkdienstleistungen bietet der Computerspezialist mit seiner Firma Nescot an - von der Beratung bezüglich der richtigen Ausstattung über die Einrichtung und Wartung bis hin zur Schulung der Mitarbeiter.Von der Privatwohnung zum Handwerkerhof

Bis vor kurzem agierte der Ein-Mann-Betrieb von Heines Privatwohnung aus. Im Gründer- und Servicezentrum des Handwerkerhofs Schweich-Issel bezog er im August ein Büro. Nun ziert die Anschrift "Zum Handwerkerhof 1" die Visitenkarte des Existenzgründers. "Hier bin ich meinen Kunden näher", begründet Heine seine Entscheidung. "Die Aquise ist leichter. Durch die Nähe und Gemeinsamkeiten der Firmen hier ist es für einen Existenzgründer leichter, in den Markt zukommen." Der Computerexperte hofft auch, durch den starken Besucherverkehr im Gründerzentrum neue Auftraggeber zu gewinnen. Heine: "Man wird immer gesehen. Ich profitiere auch von den Kunden des Dachdeckers."Eine noch weitergehende Zusammenarbeit der Firmen kann sich Arno Müller, Geschäftsführer der Handwerkerhof Schweich Issel GmbH vorstellen. "Es ist angedacht, dass die Betriebe gemeinsame Angebote machen", erklärt er. "Der Kunde soll möglichst viele Arbeiten aus einer Hand bekommen." Mit dem Gründerzentrum will die Beteibergesellschaft des Handwerkerhofs jungen Firmen die Möglichkeit geben, ohne großes Risiko eine gute Adresse zu haben. Ihr gehören die Stadt Schweich, die Handwerkskammer Trier (HWK), die Raiffeisenbank Schweich und die Sparkasse Trier an. Nicht nur Büroräume hat das Gründerzentrum zu bieten. Vorgesehen ist auch ein EDV-Schulungsraum, den ein Mieter betreuen soll, den aber auch andere Firmen nutzen können. In eine Halle im Gründerzentrum können Betriebe einziehen, die mehr Platz benötigen. Eine Firma, die Oldtimer restauriert und ein Dachdeckerbetrieb werden sie sich teilen.Reichlich Platz ist in dem Gewerbegebiet für Firmen, die selbst bauen wollen: Das Areal ist fünf Hektar groß, ein Drittel der Fläche ist bereits vergeben. Zu den ansässigen Unternehmen gehören eine Schreinerei, ein Fachbetrieb für Fahrzeuglackierungen und Oberflächenbeschichtungen, ein Unternehmen für Gebäudeservice und ein Büro für technische Dokumentationen. In Kürze soll eine Glaserei ihre neue Betriebsstätte in dem Handwerkerhof errichten.Für 34 Euro pro Quadratmeter wechseln erschlossene Grundstücke im Handwerkerhof den Besitzer. 20 bis 25 Unternehmen werden sich in dem Gebiet nach Schätzungen der Betreibergesellschaft ansiedeln können. Die Grundstücke der bislang im Handwerkerhof ansässigen Betriebe sind zwischen 1200 und 2800 Quadratmeter groß.Der Handwerkerhof bietet nicht nur Firmen ein neues Zuhause, durch ihn entstehen auch neue Arbeitsplätze: Im Gründerzentrum etwa sind Räume für Gastronomie vorgesehen. Hier könnte sich ein Partyservice einmieten - und eine Essensausgabe für Firmen-Mitarbeiter betreiben.

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