"Sim" Einkaufsstraße Nummer eins

Trier · Die Trierer Simeonstraße (Sim) hat ihre Top-Position als wichtigste Einkaufsstraße in Rheinland-Pfalz verteidigt. Im Vergleich mit den noblen Einkaufsmeilen in München, Düsseldorf, Berlin, Hamburg und Köln kommt Triers beliebteste Shopping-Straße mit 7070 Passanten in einer Stunde auf Platz 27.

Samstag, 18. April 2009. Pünktlich um 13 Uhr beginnt zeitgleich in 170 deutschen Städten die Zählaktion von Kemper's Jones Lang LaSalle, der deutschen Handelsimmobiliensparte des internationalen Beratungsunternehmens Jones Lang LaSalle. In Deutschlands beliebtesten Einkaufsstraßen sind Mitarbeiter positioniert, um eine Stunde lang die Passantenfrequenz zu ermitteln. Das Ergebnis: Das Städteranking weist die Münchner Kaufingerstraße mit 14 130 Passanten pro Stunde als meistbesuchte Einkaufsmeile Deutschlands aus. Die Frankfurter Zeil folgt mit 12 940 Passanten auf Rang zwei und profitiert von der Anziehungskraft des neu eröffneten Shopping-Centers MyZeil. Fast gleichauf erreicht die Kölner Schildergasse mit 12 115 Passanten Rang drei. Die Top drei erweisen sich einmal mehr als sehr beharrlich. In den vergangenen drei Jahren gab es nur innerhalb des Trios Verschiebungen.

Die Trierer Simeonstraße schafft es in dem bundesweiten Vergleich auf Platz 27. In Rheinland-Pfalz bleibt die "Sim" aber bei weitem unerreicht. Mit 7070 Passanten schlägt die Trierer Einkaufsmeile klar die Löhrstraße in Koblenz (4740), die Einkaufsstraße "Am Brand" in Mainz (3505) oder die Fackelstraße in Kaiserslautern (2525).

Mit Blick auf die bundesweiten Zahlen glaubt "Kemper's", dass "Deutschlands Einkaufsmeilen der Wirtschaftskrise offenbar trotzen können".

Insgesamt zählte das Unternehmen bundesweit fast 725 000 Passanten. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies eine Steigerung um rund acht Prozent. Auch der Mittelwert der vergangenen fünf Jahre wird um zwei Prozent übertroffen.

Das Unternehmen hat zudem ein Cityprofil von Trier erstellt, in dem die 1-a-Lagen genau untersucht werden. Und während Trier bei dieser Untersuchung meist im Mittelfeld unter den 170 Städten rangiert, ist der Einzelhandel bei zwei Kennziffern unter den Top fünf in Deutschland. Auf Platz fünf kommt Trier in der Umsatzkennziffer. "Der Umsatz des lokalen Einzelhandels pro Kopf der ortsansässigen Bevölkerung innerhalb eines Jahres ist ein Indiz für die Attraktivität einer Stadt als Einzelhandelsstandort", heißt es in dem Profil.

Bei der Zentralitätskennziffer kommt Trier sogar auf den vierten Platz. Bei einer Zentralität größer als 100 gilt, dass die Kaufkraftzuflüsse aus dem Umland die Abflüsse aus dem Stadtgebiet übersteigen. Trier kommt auf einer Kennziffer von 196,2 Punkten. Das bedeutet, die Zuflüsse übertreffen die Abflüsse fast um das Doppelte. Als Mietpreis hat Kemper's für die 1-a-Lage der Trierer Simeoonstraße/Hauptmarkt 85 Euro pro Quadratmeter ermittelt (bei Neuvermietung eines Standard-Ladenlokals, 100 Quadratmeter ebenerdige Verkaufsfläche, sechs Meter Front, sauber geschnitten, gehobene Ausstattung).

In 34 Städten in Deutschland wird bei vergleichbarer Lage und Ausstattung ein höherer Mietpreis verlangt.

Die 1-a-Lagen in Trier: Die Handelsimmobilienspezialisten von Kemper's Jones Long LaSalle haben die 1-a-Lagen in Trier genau analysiert. Bei der Branchenstruktur haben sie ermittelt: für Textil-Geschäfte einen Anteil von 23,6 Prozent, für Schuhgeschäfte 8,1 Prozent, für Drogerien/Parfümerien 6,5 Prozent, für Schmuck/Juwelier 7,3 Prozent, für Gastronomie und "Food-Bereich" 21,1 Prozent. Mobilfunk- und Elektronik machen zusammen 3,3 Prozent aus, der Heim-, Haus- und Einrichtungsbedarf schafft es auf 4,1 Prozent. Die übrigen Bereiche laufen unter "Sonstiges" und machen 26 Prozent aus. Der Anteil von Filialen beträgt am Hauptmarkt und in der Simeonstraße 56,1 Prozent, in Brot- und Grabenstraße 62,1 Prozent. (hw)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort