Ausbildungsmarkt Corona zum Trotz – hier gibt’s die besten Lehrstellen

Trier · Seit einem Jahr hat die Corona-Pandemie die Berufsorientierung von Jugendlichen und Eltern ausgebremst. Doch mit neuen Formaten gelingt es den Verantwortlichen, Schulabgänger bestens auf den Berufsstart einzustimmen: Die Future 2.0 ist dabei ein wichtiges Element.

 Werben für die digitale Ausbildungsmesse Future 2.0 und freuen sich auf viele Besucher: Pressesprecherin Isabell Juchem, Arbeitsagentur-Chef Heribert Wilhelmi und Kerstin Laßotta, Teamleiterin der Berufsberatung (von links).

Werben für die digitale Ausbildungsmesse Future 2.0 und freuen sich auf viele Besucher: Pressesprecherin Isabell Juchem, Arbeitsagentur-Chef Heribert Wilhelmi und Kerstin Laßotta, Teamleiterin der Berufsberatung (von links).

Foto: TV/Arbeitsagentur

 Noch keine Lehrstelle? Jugendliche und Eltern sollten sich in einer solchen Situation nicht hinter den Pandemiebedingungen verstecken. Die Arbeitsagentur Trier oder auch die beiden Wirtschaftskammern, Industrie- und Handelskammer (IHK) und Handwerkskammer (HWK) bieten zahlreiche Veranstaltungen, damit der Berufseinstieg auch in diesem Jahr funktioniert. Die virtuelle Ausbildungsmesse Future 2.0 geht in diesem Jahr am Freitag, 18. Juni, von 10 bis 17 Uhr mit einem weiterentwickelten Konzept in die zweite Runde.

„Wir tun alles, um eine Corona-Generation zu vermeiden,“ betont Heribert Wilhelmi, Chef der Agentur für Arbeit Trier, mit Blick auf den Ausbildungsmarkt: Denn anders als auf dem Arbeitsmarkt, wo in diesen Wochen mit sinkenden Arbeitslosenzahlen, abnehmender Kurzarbeit und wachsenden Stellenausschreibungen ein deutlicher Erholungskurs erkennbar ist, bereitet der Ausbildungsmarkt weiterhin Sorgen.

Jetzt sind die jugendlichen Schulabgänger und ihre Eltern am Zug. Denn die virtuelle Jobbörse bietet alles, was auch Präsenzveranstaltungen offerieren. 61 regionale Unternehmen haben sich angemeldet und präsentieren ihre Ausbildungsberufe.

Dabei kann die Agentur auf die Erfahrungen des vergangenen Jahres zurückgreifen. Trier ist eine von bundesweit zwei Arbeitsagenturen, die mit diesem Online-Modell neue Erfahrungen gesammelt haben. „Im vergangenen Jahr haben sich knapp 700 Jugendliche auf der Messe informiert und viele Stellen gefunden“, erklärt Agentur-Pressesprecherin Isabell Juchem. Und in diesem Jahr ist das Angebot für junge Menschen, Eltern und Lehrer noch einmal optimiert worden.

„Wir haben viele Beratungsangebote und Hilfestellungen, die wir in Nicht-Pandemie-Zeiten bei Präsenz-Ausbildungsmessen oder Berufsinformationstagen an Schulen den jungen Leuten näherbringen, in unsere virtuelle Messe übertragen. Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Eltern und Ausbildungsbetriebe müssen also keineswegs auf unsere fachkundige Unterstützung verzichten, sondern können diese über neue Kanäle abrufen,“ erklärt Kerstin Laßotta, Teamleiterin der Berufsberatung. Dabei setzen die Future-Veranstalter auf bewährte Angebote, wie zum Beispiel dem Ausstellerbereich, mit den regionalen Ausbildungsbetrieben  oder der Jobwall, bei der Messebesucher in Hunderten freien Ausbildungsstellen stöbern und sich die interessantesten Stellen per Mausklick nach Hause schicken lassen können.

In der Beratungslounge finden Jugendliche den direkten Kontakt zur Berufs- und Studienberatung der Arbeitsagentur, der beiden Trierer Hochschulen sowie der IHK, HWK und der Kreishandwerkerschaft. Das Highlight: Im persönlichen Video- oder Text-Chat mit den Experten können sie individuelle Fragen stellen und wichtige Tipps für ihre berufliche Zukunft erhalten.

Hier können sich Interessierte im Vorfeld für ein persönliches Gespräch anmelden. Dabei stehen diesmal neben dem Firmenchef und dem Personaler aber auch Azubis bereit, um jungen Menschen zu erzählen, was ihren Ausbildungsberuf so spannende und interessant macht. Heribert Wilhelmi wirbt bei den Jugendlichen dafür, sich mutig ins „Bewerbungsgeschehen“ zu stürzen. „Obwohl die jungen Menschen heute viel selbstverständlicher mit den neuen Medien umgehen, haben wir im vergangenen Jahr doch gesehen, dass es einige Hemmschwellen gibt, wenn man in einen Chat mit einem Verantwortlichen gehen soll.“ Doch über diese Hürde sollten die Jugendlichen unbedingt springen.

Für Eltern hat die Agentur in Sachen Berufsorientierung – ganz Old-School – ein Faltblatt aufgelegt. „Das ist für uns ein Testballon. Und wir wollen schauen, ob das hilft.“ Denn die Eltern seien immer noch der wichtigste Ratgeber, wenn es um die berufliche Zukunft der Kinder geht. Deshalb gibt es bei der Future auch eine virtuelle Eltern-Lounge.

Was hat die Future 2.0 noch zu bieten?  Dort stehen zehn spannende Videoclips zu Themen wie „So findest du den richtigen Beruf“, „Deine Bewerbung – Darauf kommt es an“ oder „Business-Knigge für Jugendliche“ den Messebesuchern auf der Plattform zur Verfügung. Sie verraten, worauf es bei Bewerbung, Ausbildungs- und Studienplatzsuche sowie im Vorstellungsgespräch wirklich ankommt.

Neben den bewährten, erfolgreichen Angeboten, enthält die diesjährige Future 2.0 aber auch neue Features, berichtet Organisatorin Isabell Juchem: „In diesem Jahr können Messebesucher sich bereits vor der Messe über die Online-Termin-Buchung, ihren persönlichen Video-Chat-Termin mit der Berufs- und Studienberatung oder den Ausbildungsbetrieben sichern.“

Darüber hinaus gibt es erstmals Online-Workshops, zum Beispiel zu den Themen „Ausbildungsmöglichkeiten in Gesundheit, Therapie und Pflege“ oder „Überbrückungsmöglichkeiten im In- und Ausland“. Teilnehmende Jugendliche erhalten von den Berufsberaterinnen und -beratern wichtige Informationen, können sich in der Teilnehmergruppe mit Gleichaltrigen aber auch über erste Erfahrungen und Ängste bei der Berufswahl austauschen. Im Workshop „So geht Messe!“ erfahren die jungen Leute direkt zu Messebeginn um 10 Uhr, wie sie sich auf der virtuellen Messe zurechtfinden und wie sie für sich den Online-Messebesuch erfolgreich gestalten.

Die Future 2.0 ein Baustein für die Zukunft: Der Appell von Heribert Wilhelmi ist deutlich: „Es ist für uns als Gesellschaft wichtig, dass wir jungen Menschen jetzt gute Perspektiven für ihre berufliche Zukunft und aus der Krise heraus geben. Uns dürfen diese Jugendlichen nicht verloren gehen!“

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