Spannende Aussprache

Mit dem Einstieg von Karl-Jürgen Wilbert als Berater haben sich vorerst die höchsten Wogen für die Handwerkskammer Trier (HWK) gelegt. Heute tagt die Vollversammlung. Mit Spannung schauen Außenstehende auf die Stimmung in dem wichtigsten Entscheidungsgremium der Kammer.

 Hier tagen heute die 30 Mitglieder der HWK-Vollversammlung. TV-Foto: Archiv/Christiane Wolff

Hier tagen heute die 30 Mitglieder der HWK-Vollversammlung. TV-Foto: Archiv/Christiane Wolff

Trier. Nach dem Skandal im Umweltzentrum der HWK und dem Abgang des langjährigen Hauptgeschäftsführers Hans-Hermann Kocks treffen sich heute die 30 Mitglieder Vollversammlung zu einem Zeitpunkt, wo der Blick in die Vergangenheit so spannend ist wie der Ausblick auf die Zukunft. Für zusätzlichen Gesprächsstoff haben kurz vor dem HWK-Treffen die vier Vizepräsidenten der Arbeitnehmerseite der rheinland-pfälzischen Handwerkskammern gesorgt, indem sie grundsätzlich eine "Straffung der Organisationsstruktur" fordern. Josef Reinert, Arbeitnehmer-Vizepräsident der HWK Trier, sagte gestern Abend dem TV: "Angetrieben von den Fusionsbemühungen zwischen Mainz und Kaiserslautern stand das Thema Fusion Koblenz-Trierbei unserer letzten Sitzung in Kaiserslautern im Mittelpunkt." Reinert sieht aber hier zunächst grundsätzliche Überlegungen angebracht, der Zeitrahmen "zur Prüfung, was überhaupt sinnvoll und möglich ist, bewegt sich zunächst über fünf bis zehn Jahre". Die HWK-Vollversammlung setzt sich aus zehn Mitgliedern der Arbeitnehmer- und 20 der Arbeitgeberseite zusammen. Damit wird die Vollversammlung morgen auch über dieses Thema debattieren, das HWK-Berater Wilbert und der übrige Vorstand derzeit eher zurückstellen wollen.

Bei einem Treffen mit der Initiative Region Trier (IRT) hatte HWK-Präsident Rudi Müller kürzlich erst solche Überlegungen nach hinten geschoben. Eine Fusion der Kammern Koblenz und Trier stehe aktuell nicht zur Debatte. Jetzt gelte es zunächst, die aktuellen Vorkommnisse in der HWK zu überwinden und in ruhiges Fahrwasser zu kommen. Dafür sagten IRT, die Landräte der Region und Triers OB Jensen ihre Hilfe zu.

HWK-Krisenmanager Karl-Jürgen Wilbert sagte, dass in Sachen "Energieberater" bisher rund die Hälfte der 70 kritischen Zertifikate überprüft sei. "Es sind bisher zwei der vier beanstandeten Kurse des Umweltzentrums überprüft worden, und es gibt lediglich in zwei bis drei Fällen noch etwas Klärungsbedarf", sagte Wilbert. Bis Ende Januar könnte die Geschichte endgültig abgeschlossen sein, hofft Karl-Jürgen Wilbert. Der langjährige Hauptgeschäftsführer der HWK Koblenz setzt aber auch auf neue Elemente: So gibt es gesonderte Diskussionsrunden für Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Mitglieder und eine öffentliche Aussprache. Zudem wird es Beiträge der HWK-Mitarbeiter und des Personalrats geben.

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