TV-Telefonaktion Sparen und anlegen 2018: Das sollten Sie wissen

Trier · Nachgefragt: Vier Experten des Bankenverbands beantworteten zahlreiche Leserfragen am Telefon.

Viele Fragen gingen bei den Finanzexperten bei der TV-Telefonaktion ein. Hier eine Auswahl an Fragen und Antworten.

Wie sehen Sie die Zinsentwicklung für 2018?

Michael Windisch: In den USA leicht steigend. Europa hinkt jedoch hinterher. Die Europäische Zentralbank will die Niedrigzinspolitik kurz- bis mittelfristig beibehalten.

Ich, 68, habe gute Erfahrungen mit Fonds und schlechte mit Einzelaktien gemacht. Wie kann man für etwa fünf bis sieben Jahre vernünftig anlegen? Ich bin bereit, auch Risiken einzugehen.

Johannes Helfen: Mit Fonds liegen Sie grundsätzlich richtig. Wichtig ist eine breite Streuung über verschiedene „Anlageklassen“ wie Aktien, Immobilien und Festverzinsliche. Da Sie risikobereit sind, können Sie den Aktienanteil aufstocken. Denn Aktien bieten langfristig die höchsten Renditechancen.

Ich spare jeden Monat 100 Euro in Aktienfonds. Soll ich diesen Sparplan beibehalten?

Helfen: Ja, vorausgesetzt Sie wollen langfristig Vermögen aufbauen. Dafür sind Aktienfondssparpläne am besten geeignet. Bei hohen Kursen kaufen Sie weniger Fondsanteile, bei gesunkenen Kursen mehr. So erzielen Sie einen besseren Durchschnittspreis für die Aktienfonds.

Für meine Sparanlage bekam ich bisher einen Zinssatz von 3,5 Prozent. Kann ich diesen Zins wieder bekommen?

Dominik Harz: Leider nein, das Zinsniveau ist inzwischen deutlich niedriger. Sichere Anlagen wie Festgelder, Tagesgeldkonten oder Termingelder verzinsen sich aktuell mit weniger als einem Prozent. Sprechen Sie mit Ihrem Berater über mögliche Alternativen, wie etwa die Anlage im Wertpapierbereich.

Ich bin Rentner und möchte fälliges Festgeld neu anlegen, auch mit Blick auf eine Betreuung im Alter. Aber ich möchte mich nicht ständig um das Geld  kümmern müssen. Was schlagen Sie vor?

Michael Banholczer: Grundsätzlich sollte man sein Vermögen breit streuen. Ratsam wäre also eine Mischung verschiedener Anlageformen. Wenn Sie sich nicht ständig kümmern wollen, kommt eine Vermögensverwaltung in Betracht. Holen Sie sich dazu Angebote mehrerer Banken ein.

Machen offene Immobilienfonds Sinn?

Windisch: Als Alternative zu den schwachen Rentenmärkten, das heißt zu den sehr niedrigen Zinsen für festverzinsliche Wertpapiere und zur Beimischung am Gesamtvermögen, sind offene Immobilienfonds interessant. Hier sind durchaus noch Renditen von etwa zwei bis drei Prozent jährlich zu erzielen.

Ich möchte 50 000 Euro in Standardaktien anlegen. Ist das als offensive Geldanlage sinnvoll?

Banholczer: Grundsätzlich ja, wenn Sie Wertschwankungen ertragen können. Verteilen Sie den Betrag aber auf mehrere Aktienwerte verschiedener Branchen, um die Risiken zu streuen. Konzentrieren Sie sich auf Marktführer und auf Unternehmen mit kontinuierlicher, nachhaltiger Dividendenpolitik. Streuen Sie auf Aktien in Europa, USA und Deutschland.

Ich habe 80 000 Euro in Anteilen eines Mischfonds, mit dessen Wert­entwicklung ich sehr zufrieden bin. Soll ich diesen Fonds um weitere 50 000 Euro aufstocken?

Harz: Man soll nicht alle Eier in einen Korb legen. Auch bei Fonds sollte man streuen. Denn nicht alles, was bisher gut lief, muss dauerhaft so bleiben. Überlegen Sie daher, ob es nicht auch noch andere interessante Fonds für Sie gibt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort