Stahlfusion weiter in der Warteschleife

Essen · Essen (dpa) Die Zukunft der Stahl-sparte im ThyssenKrupp-Konzern hängt weiter in der Luft. Die Verhandlungen über eine mögliche Zusammenlegung des Bereichs mit der indischen Tata Steel dauerten an, sagte Finanzvorstand Guido Kerkhoff am Donnerstag zur Vorlage der Quartalszahlen.

Wann die Gespräche zum Abschluss kommen könnten, wollte Kerkhoff nicht sagen. "Qualität geht vor Zeit", betonte er. Von einer Fusion wären 27 000 Beschäftigte betroffen, davon allein 20 000 in Nordrhein-Westfalen.
Tata Steel und ThyssenKrupp sprechen bereits seit vergangenem Jahr über eine Zusammenführung ihrer europäischen Stahlgeschäfte. Zuvor hatten sich die Essener bereits von dem verlustreichen Geschäft in Brasilien und den USA getrennt. ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger will den Konzern stärker auf seine profitableren Geschäfte rund um Aufzüge und Industrieanlagen konzentrieren und ThyssenKrupp zu einem Technologiekonzern ausbauen. Die Gewerkschaft kritisiert dagegen die Pläne zur Fusion der europäischen Stahlgeschäfte massiv. Ein solcher Zusammenschluss werde die Probleme der unter Überkapazitäten leidenden Branche auch nicht beseitigen. Die rund 27 000 Beschäftigten bei ThyssenKrupp bangen um ihre Jobs und befürchten Werksschließungen. Neben Tata sucht ThyssenKrupp Kerkhoff zufolge auch mit anderen Partnern nach Lösungen für das Stahlgeschäft. Als großer Knackpunkt gelten offenbar die enormen Pensionsverpflichtungen für die Stahlkocher.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort