Ausbildung „Ausbildung kennt keine Auszeit“
Trier · Startschuss für landesweite Ausbildungskampagne: Ziel ist es, die Zahl der Ausbildungsverhältnisse zu erhöhen.

IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Glockauer (links) und Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Schmitt (FDP) stellen bei der Trierer Firma Steil Kranarbeiten die landesweite Ausbildungkampagne vor. Der Prokurist des Unternehmens, Daniel Gödert, freut sich für den Mittelstand über die Unterstützung in der Nachwuchswerbung.
Foto: TV/Heribert WaschbüschDie Berufsorientierung fällt während der Corona-Krise fast vollkommen aus: Ausbildungsmessen, Infotage, Praktika – in Zeiten von Sicherheitsabstand und Mund-Nasenschutz ist der Kontakt zwischen ausbildungshungrigen Jugendlichen und Nachwuchs suchenden Betrieben stark eingedämmt. Doch Hilfe naht: Unter dem Motto „Ausbildung kennt keine Auszeit – Ausbildung JETZT!“ ist die Ausbildungsoffensive 2020 in Rheinland-Pfalz gestartet. Die Kampagne wurde im Rahmen eines Pressegesprächs beim Trierer Unternehmen Steil Kranarbeiten von Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Schmitt (FDP) und IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Glockauer vorgestellt. Die Staatssekretärin betonte, dass ihr die Duale Ausbildung eine „Herzensangelegenheit“ sei. 11 500 offene Lehrstellen sind im Land noch nicht besetzt. „Es gibt für jeden Jugendlichen noch tolle Chancen“, wirbt sie für die Kampagne und das damit verbundene Ausbildungstool. Die Vorstellung bei der Firma Steil Kranarbeiten macht Sinn. Wie der Prokurist der Trierer Traditionsfirma, Daniel Gödert, erklärte, fällt es den mittelständischen Unternehmen immer schwerer, Nachwuchs zu finden. 200 Mitarbeiter beschäftigt Steil an sechs Standorten in Trier, Luxemburg, dem Saarland und im Südwesten und bildet zehn Azubis aus. „In diesem Jahr haben wir für drei Ausbildungsstellen eine einzige Bewerbung bekommen. Zwei Ausbildungsplätze in Trier sind noch unbesetzt“, so Gödert. Das Corona-Jahr beschert auch der Ausbildungsbilanz der IHK eine kräftige Delle. „Wir liegen zehn bis 15 Prozent hinter den Ausbildungsverträgen des vergangenen Jahres zurück. Das wollen wir bis Ende des Jahres noch aufholen“, setzt Jan Glockauer auf die landesweite Kampagne. Ziel der Initiative sei eine Erhöhung der Zahl der neuen Ausbildungsverhältnisse in Rheinland-Pfalz. Unter dem Dach der Initiative Region Trier e. V. wollen IHK, HWK und Agentur für Arbeit Trier gemeinsam das Ausbildungsengagement der Ausbildungsbetriebe betonen und die wegen der Corona-Krise verunsicherten Jugendlichen und deren Eltern beim Schritt ins Berufsleben konkret unterstützen. In der ersten Phase motivieren sie die Ausbildungsbetriebe in der Region Trier, ihre offenen Ausbildungsstellen der IHK Trier zu melden. In einem zweiten Schritt sprechen sie die Jugendlichen als potenzielle Bewerber an. In der dritten Phase werden dann in einer Nachvermittlungsaktion – Chancengarantie 2020 – Unternehmen und Bewerber per App zusammengebracht. Den Auftritt der Kampagne, den die Trierer Werbeagentur Markenmut entwickelt hat, und vor allem übers Netz Jugendliche ansprechen möchte, stellte Markenmut-Vorstand Bernd Neisen vor.
Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Schmitt erklärte, die Landesregierung unterstütze alle Initiativen, die die berufliche Ausbildung stärken – so auch die gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit zur Ausbildungsoffensive 2020. Schmitt: „Mit den Feriencamps der Kammern und den Ausbildungsbotschaftern erreichen wir Schülerinnen und Schüler in der Berufsorientierung, die Coaches für Ausbildung unterstützen junge Menschen passgenau dabei, den für sie richtigen Ausbildungsplatz zu finden. Die gemeinsame Kampagne lenkt nun nochmals die Aufmerksamkeit auf das Thema Ausbildung.“ Zwei Termine werden Jugendlichen und Eltern jetzt schon angeboten: „Virtueller Elternabend“: Mittwoch, 5. August, 17.30 bis 19 Uhr, und V“irtueller Berufswahl-Workshop für Schüler – nach den Sommerferien in die Ausbildung!“, Mittwoch, 12. August, 15 bis 16 Uhr.
Weitere Infos gibt es auf ihk.de und ausbildung-rlp.jetzt