Streik-Premiere in Trier

Trier · Es ist bitterkalt, als sich die RWE-Mitarbeiter am Donnerstagmorgen um 7.30 Uhr vor dem Werkstor der RWE in Trier in der Eurener Straße treffen. Sie wollen erstmals in der Geschichte des Konzern in Trier mit einem Warnstreik für ihre Tarifansprüche kämpfen.

 Waltraud Kotowski (mit Megafon) stimmt die RWEler auf den Tarifstreit ein. Foto: privat

Waltraud Kotowski (mit Megafon) stimmt die RWEler auf den Tarifstreit ein. Foto: privat

Trier. Die Verhandlungen zwischen RWE als einem der größten europäischen Energieversorgungskonzerne und den beiden Gewerkschaften Verdi und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) sind derzeit festgefahren. Deshalb haben die Gewerkschaften nun zu Warnstreiks aufgerufen, den ersten seit 1919/1920.

"Ich war freudig überrascht von der guten Resonanz", sagt die zuständige Verdi-Gewerkschaftssekretärin Waltraud Kotowski. "Die Stimmung unter den Beschäftigten ist gut."

Gemeinsam mit Verdi-Bezirksgeschäftsführer Detlef Schieben und Michael Blug, Verdi-Landesfachbereichsleiter, stellt Waltraud Kotowski noch einmal die Gewerkschaftsforderungen heraus.

"Die Gewerkschaften fordern für die 28 000 Beschäftigten Einkommenserhöhungen von 6,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und zwar vom 1. November an."

Das letzte Angebot der Arbeitgeber sah vom ersten Januar 2011 an eine Erhöhung von drei Prozent bei einer Laufzeit von 16 Monaten vor, eine Einmalzahlung von 1000 Euro. "Diese Haltung der Arbeitgeber ist auf keinen Fall akzeptabel, weil die Konzernunternehmen seit Jahren Rekordgewinne einfahren", sagt die Gewerkschaftssekretärin.

Vom Warnstreik haben die RWE-Kunden nichts mitbekommen. Die Stromversorgung war laut Konzern während des Ausstandes gesichert.

Laut Gewerkschaft werden heute die Aktionen fortgesetzt. Schwerpunkt ist NRW. Am Freitag sind laut der Gewerkschaft Aktionen bei mehreren Kohlekraftwerken sowie bei den Atomkraftwerken Lingen, Biblis und Gundremmingen geplant. Aus Sicherheitsgründen seien bei den Atomkraftwerken reine Protestaktionen geplant und keine Behinderung der Produktion.

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