Streit um Zukunft des Hahn

Der Hahn wird zum Politikum. CDU und FDP fordern von der Landesregierung ein Konzept, wie sie den Flughafen krisensicher machen will.

 Wie geht es weiter auf dem Flughafen Hahn? Foto: Archiv/dpa

Wie geht es weiter auf dem Flughafen Hahn? Foto: Archiv/dpa

Lautzenhausen. (wie) Der Flughafen Hahn kommt nicht zur Ruhe. Erst kündigt die EU-Kommission an, die Start- und Landegebühren wegen möglicher Zuschüsse des Landes unter die Lupe zu nehmen, dann streicht der irische Billigflieger Ryanair im Winter einige Strecken, stationiert weniger Flugzeuge auf dem Hunsrück-Flughafen, droht damit, sich zumindest teilweise von dort zurückzuziehen, und schließlich brechen die Passagierzahlen im ersten Halbjahr deutlich ein. Jetzt wird der Hahn ein Politikum. Die FDP im Mainzer Landtag will die von Ryanair angekündigten Streckenkürzungen zum Thema im Verkehrsausschuss machen. Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Günter Eymael, kündigte an, er wolle von der Landesregierung wissen, wie sie auf die Ankündigungen von Ryanair reagieren will. Auch die CDU verlangt von der Landesregierung ein Konzept, wie die Zukunft des Hahn auch bei den steigenden Energiepreisen dauerhaft gesichert werden kann. Der Hahn sei in einer kritischen Phase, sagt der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Walter Wirz. Hauptkunde Ryanair mache Verluste, und die Flughafengesellschaft schreibe noch immer rote Zahlen, kritisiert Wirz. Die "übermäßige Abhängigkeit von Ryanair" müsse abgebaut werden, indem weitere Fluggesellschaften als Kunden für den Hahn gewonnen werden.

Im Mainzer Wirtschaftsministerium sieht man keinen Grund zu reagieren. Das sei "Schwarzmalerei", sagt Wirtschaftsminister Hendrik Hering. Der Hahn entwickele sich hervorragend. Beispiel dafür sei das Frachtaufkommen, das im ersten Halbjahr 2008 um 31 Prozent zugenommen habe. Dem EU-Verfahren zu den Start- und Landegebühren sehe man gelassen entgegen. Europaweit würden derzeit 50 Flughäfen von der EU-Kommission überprüft. Das bedeute nicht, dass die Gebühren auf dem Hahn erhöht werden müssten, so der Minister.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort