Strom kommt aus dem Wasser

Alle privaten Stromkunden der Trierer Stadtwerke erhalten ab Januar Ökostrom. Der kommunale Versorger stellt seine Grundversorgung um. Der Strom wird aus Wasserkraft erzeugt.

Trier. Ökostrom ist "in". Immer mehr Verbraucher haben die Nase voll von konventionell erzeugtem Strom aus Kohle, Gas oder Kernkraft. Sie wechseln zu Ökostrom-Anbietern. Und von denen gibt es mittlerweile viele. Denn kaum ein Anbieter hält neben "normalem" Strom auch solchen aus alternativen Quellen vor. Auf diesen Zug springen nun die Trierer Stadtwerke (SWT) auf. Ab Januar erhalten alle Privatkunden des kommunalen Versorgers in Trier Strom aus Wasserkraft, zeitgleich mit einer Erhöhung der Tarife. Damit erhöhe man den Anteil des Ökostroms von bislang 30 auf 56 Prozent, sagt SWT-Chef Olaf Hornfeck. Man unterstreiche damit das ökologische Engagement der Stadtwerke. Allerdings bedeute das nicht das Aus der Beteiligung an einem neuen Kohlekraftwerk, das der Essener Energiekonzern RWE im nordrhein-westfälischen Hamm bauen will. Am 18. Dezember will der Trierer Stadtrat über die geplante Zwölf-Millionen-Euro-Investition entscheiden. Die Stadtwerke sind bundesweit einer der ersten Strom-Versorger, die ihre komplette Grundversorgung auf Ökostrom umstellen. Seit einem Jahr bieten die SWT bereits Ökostrom an. 13 000 Kunden beziehen den in einem Wasserkraftwerk an der österreichischen Donau hergestellten Strom. Für diese Kunden ändert sich nichts. Um die Grundversorgung der restlichen 42 000 Privatkunden auch auf Ökostrom umzustellen, kaufen die Stadtwerke mehr Strom aus dem Wasserkraftwerk. Allerdings müssen die Kunden, die bislang nicht zum Ökostrom gewechselt sind, mehr dafür bezahlen. Dafür hätten sie flexiblere Kündigungsfristen und könnten auch bar bezahlen, sagt SWT-Vertriebschef Thomas Waßmuth. Die Großkunden, die großen Unternehmen in Trier, erhalten weiterhin konventionellen Strom. Umwelt- und Verbraucherschützer bezeichnen Strom aus Wasserkraft als ökologische Mogelpackung. Wasserkraft werde schon immer zur Stromerzeugung genutzt. Kunden hätten bislang diesen Strom anteilig mitbekommen. Werde nun Wasserkraft exklusiv für Ökostrom verwendet, habe das keinen Nutzen für die Umwelt, der Anteil alternativer Energien steige nicht.

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