Suche Gesellen für drei Tage

TRIER. Arbeitskräfte effizient nutzen und vermitteln: Mit zwei neuen Serviceangeboten will die Handwerkskammer Trier (HWK) Handwerksbetriebe bei der Suche nach Fachkräften unterstützen.

Die richtigen Fachkräfte sind gefragt: Zwar sind derzeit in der Region Trier über 15 000 Menschen arbeitslos, trotzdem waren im Handwerk im vergangenen Herbst rund 1300 Stellen nicht besetzt.Um das im Fachjargon als "Missmatch am Arbeitsmarkt" bezeichnete Phänomen zu bekämpfen, hat die Handwerkskammer in einem von der EU und dem Mainzer Sozialministerium geförderten Projekt einen elektronischen Arbeitskräfte-Ring und eine Stellendatenbank entwickelt.Um die Datenbank für die Personal- und Jobsuche auf aktuellem Stand zu halten, nutzt die HWK ihre Kontakte zu Unternehmen. "Nur 37 Prozent der offenen Stellen werden normalerweise gemeldet", erklärt Hauptgeschäftsführer Hans-Hermann Kocks. Im vergangenen Monat sei es gelungen, 115 zuvor nicht bekannte offene Stellen zu identifizieren, fügt der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Josef Adams hinzu. Da sich selten Arbeitslose finden, die genau auf das Anforderungsprofil der Unternehmen passen, schult die HWK die Bewerber acht Wochen lang.Zwei Probleme kenne fast jeder Unternehmer, erklärt Adams: "Man bekommt kurzfristig einen Auftrag und soll übermorgen schon anfangen. Oder der Vorunternehmer ist nicht rechtzeitig fertig geworden, und man hat ein ein Loch von ein paar Tagen."Als Lösung präsentiert die HWK ein Web-Portal, über das überzählige Arbeitskräfte an Betriebe mit Engpässen vermittelt werden können. "Mit dem Arbeitskräfte-Ring wollen wir den Unternehmen helfen, kurzfristige Schwankungen auszugleichen", erklärt Adams.Die Handhabung des Portals ist einfach: Ein paar Eintragungen in ein Webformular, ein paar Mausklicks, und schon ist ein Gesuch in das System eingestellt oder eine Anfrage abgeschickt. "Die Meldung beim Landesarbeitsamt übernimmt die Handwerkskammer", erklärt Christian Neuenfeld, der das System mit entwickelt hat.Zufrieden ist Staatssekretär Richard Auernheimer. "Ich bin überrascht, dass das Projekt zu so einem konkreten Ergebnis geführt hat", sagte er. "Wir brauchen eine schnelle Vermittlung zwischen den Betrieben. Das Annehmen oder Ablehnen von Aufträgen entscheidet über das Wirtschaftswachstum."Der Arbeitskräfte-Ring findet sich im Internet unter www.arbeitskraeftering.de, die Datenbank für die Personal- und Jobsuche unter www.arbeitsmarkt-handwerk.de

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