SWR: Hilfskräfte an der Finanzamt-Hotline

Mainz/Trier · Mainz/Trier (dpa/red) In etlichen Telefonzentralen rheinland-pfälzischer Finanzämter arbeiten nach einem Bericht des Südwestrundfunks (SWR) Mitarbeiter von Fremdfirmen zu Niedriglöhnen. Die Finanzbehörde zahle an die Firmen einen festen Betrag, der höher sein soll, als er es wäre, wenn die Behörde die Telefon-Mitarbeiter selbst anstellen würde, berichtete der SWR am Dienstag.

Die Mitarbeiter selbst würden aber kaum mehr als den Mindestlohn bekommen. Die Anrufer würden zudem nicht erfahren, dass sie gar nicht mit einem Mitarbeiter des Finanzamtes verbunden seien, hieß es weiter in dem Bericht. Die Gewerkschaft Verdi kritisierte demnach die Situation und forderte, dass das Land die Mitarbeiter direkt anstellt. Offenbar sitzen in den Telefonzentralen von elf der 23 rheinland-pfälzischen Finanzämter meist Mitarbeiter von Sicherheitsfirmen. Das rheinland-pfälzische Finanzministerium reagiert auf die Vorwürfe: Richtig sei, dass die Pfortendienste von elf rheinland-pfälzischen Finanzämtern fremdvergeben seien und die dort beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als zusätzliche Aufgabe die Vermittlung von Telefonaten übernähmen. Die Finanzämter in der Region Trier gehören alle dazu. "Die Vergabe von Pfortendiensten und Telefonzentralen an externe Firmen ist eine übliche Praxis in zahlreichen Verwaltungen inner- und außerhalb des Landes Rheinland-Pfalz. Es ist ebenfalls nicht ungewöhnlich, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Pforte zugleich die Vermittlung von Telefonaten übernehmen", erklärte Finanzstaatssekretär Dr. Stephan Weinberg. Mit den externen Firmen sei Tariftreue vereinbart.

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