Täglich auf 20 Baustellen unterwegs

Trier · Sechs Jahrzehnte ist die Heinrich Köhler Baugesellschaft mit ihrer Niederlassung nun schon in der Region Trier tätig. Doch die vergangenen Wochen waren besonders spannend. Beim Ausbau der Bitburger (B 51) ging es für die Firma um mehr als nur einen normalen Auftrag.

 Beim Ausbau der Bitburger haben die Köhler-Mitarbeiter mit manchem schweren Brocken zu kämpfen. TV-Foto: Friedemann Vetter

Beim Ausbau der Bitburger haben die Köhler-Mitarbeiter mit manchem schweren Brocken zu kämpfen. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. Die 110 Mitarbeiter der Heinrich Köhler Baugesellschaft GmbH in Trier können in den kommenden Tagen beruhigt feiern. Im sechzigsten Jahr ihres Bestehens hat sich die Firma einen der schwierigsten Aufträge gesichert: den Ausbau der Bitburger.
"Wir wussten, dass das Projekt B 51 eine große Herausforderung ist. Einmal wegen des eigentlichen Bauauftrags, aber auch wegen der politischen Reichweite des Ausbaus", erklärt Frank Barthel, einer der zwei Geschäftsführer bei der Baufirma.
Doch genau diese Herausforderung habe man als Unternehmen gesucht. "Wir wollten zeigen, dass wir genau der richtige Partner für solche Aufgaben sind", freut sich Barthel, dass der Großauftrag gelungen ist. Vor allem blieb das Bauteam im Zeitplan. Die Sperrung einer der Hauptzufahrtsstraßen von Trier wurde sogar unter dem vorgegebenen Zeitlimit erledigt.
Große Aufträge hat Köhler Bau schon mehrfach durchgeführt, etwa die gesamte Pflasterung des neu gestalteten Viehmarktes in Trier, der Gehweg auf der Konrad-Adenauer-Brücke oder der Belag der Kaiser-Wilhelm-Brücke und der Römer-Brücke wurden vom Trierer Unternehmen umgesetzt. "Trotzdem muss man dem Bauteam an der Bitburger ein ganz großes Lob aussprechen", äußern die beiden Geschäftsführer Arthur Sturm und Frank Barthel. Im Schnitt waren über zehn Wochen dort sieben bis elf Köhler-Mitarbeiter im Einsatz. Hinzu kamen noch die Beschäftigten von Subunternehmen.
Die rund 110 Mitarbeiter des Unternehmens sind täglich bei bis zu 20 unterschiedlichen Baustellen im Einsatz, die Köhler gleichzeitig bearbeitet. Allein in Trier gehören 20 Kolonnenfahrzeuge zur Firmenflotte, hinzu kommen mehrere LKW, Tieflader und Spezialfahrzeuge. Als eine von vier Gesellschaften ist die GmbH an der Asphalt-Mischanlage in Mesenich beteiligt. "Für uns ist das sehr wichtig, so entgehen wir der Gefahr von Lieferengpässen bei Projekten", sagt Frank Barthel. Neben den Straßen- und Tiefbauarbeiten hat sich die Firma auf den sogenannten Sonderbau spezialisiert. Dazu gehören etwa Brückenbeläge, Abdichtungen und Beschichtungen von Parkflächen, Tiefgaragen oder auch Tankstellen. "An zahlreichen maroden Betonfassaden sowie Brücken- und Stützwänden sowie an Schleusen sind unsere Experten in der Vergangenheit im Einsatz gewesen", zählt Barthel auf. Bei aller fortschrittlichen Technik, die die Firma einsetzt, sieht Barthel jedoch in den qualifizierten Mitarbeitern den wichtigsten Wettbewerbsvorteil. "Wir legen sehr großen Wert auf Ausbildung", erklärt der Geschäftsführer.
Mit 13 Azubis bei 110 Mitarbeitern weist die Baufirma einen hohen Ausbildungsgrad auf. Im Tochterunternehmen in Luxemburg beschäftigt die Baufirma weitere 50 Mitarbeiter. "Wir haben so gut wie keine Fluktuation und viele Mitarbeiter, deren Söhne auch bei uns arbeiten", so die Geschäftsführer. In einem Fall war der Vater sogar mit all seinen drei Jungs im Team. Für die Mitarbeiter steht nun zunächst einmal Feiern auf dem Programm, unter anderem für 60 Jahre Heinrich Köhler GmbH in Trier.
Extra

 Der Radweg am Stadtbad Trier wird ausgebaut. Foto: Privat

Der Radweg am Stadtbad Trier wird ausgebaut. Foto: Privat

Die Wurzeln der Heinrich Köhler Baugesellschaft GmbH liegen 700 Kilometer weit entfernt Richtung Nordosten. In Berlin gründete Heinrich Köhler 1933 die Straßenbaufirma. Sein Sohn Heinrich übernahm 1940 die Firma. Das Unternehmen expandierte dann mit einem seiner größten Arbeitgeber, dem amerikanischen Militär. Entsprechend passte man die Standorte an. So führte der Bau von Militärbasen Köhler schließlich über Baumholder 1952 nach Trier. Zunächst angesiedelt am Estricher Hof, zog man später in die Ottostraße in Trier; seit 1983 hat Köhler seinen Sitz in der Gottbillstraße. Bereits 1975 übernahm mit dem Enkel des Firmengründers, Heinrich Köhler (III), die dritte Generation die Geschäfte. Seit 2006 sind die Söhne Sebastian H. Köhler und Florian H. Köhler im Unternehmen tätig. Die Köhler-Gruppe beschäftigt insgesamt 250 Mitarbeiter, 110 in der Baugruppe in Trier, 50 in Luxemburg. hw

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