Tempo erhöht

TRIER. Der offizielle Startschuss für "One-Stop-Shop" ist in Trier gefallen. Das Projekt soll Existenzgründern beim Unternehmensstart Behördengänge abnehmen und so die Gründungsdauer erheblich verkürzen.

In Deutschland stecken laut KfW-Mittelstandsbank jährlich rund 50 000 Unternehmensgründungen im Stau. Eine einheitliche Ansprechstelle zu schaffen, um es Gründern und Gründerinnen zu erleichtern, haben sich die Starterzentren von IHK und HWK zum Ziel gesetzt. Einen Schritt weiter ist die HWK Trier nun mit ihrem Projekt des "One-Stop-Shops" für Existenzgründer gegangen. Die Pilotphase ist nunmehr offiziell abgeschlossen und wurde in Anwesenheit von Staatsekretär Walter Strutz aus dem Mainzer Wirtschaftsministerium vorgestellt. Der Abbau von bürokratischen Hindernissen ist nach Ansicht der Handwerkskammer Trier (HWK) und der Industrie- und Handelskammer Trier (IHK) ein unnötiger Hemmschuh. HWK-Hauptgeschäftsführer Hans-Hermann Kocks führte aus, dass allein das Finanzamt rund 200 Fragen zur Existenzgründung stelle. Die Berufsgenossenschaft komme auf 100, die HWK selbst auf 42 Fragen. "Ein Existenzgründer muss insgesamt neun Prozesse durchlaufen bei 45 Tagen Laufzeit, ehe er mit seiner eigentlichen Arbeit loslegen kann." Doch damit werden jetzt Existenzgründer in der Region nicht mehr genervt: Auf der Internetseite www.one-stop-shop-trier.de gibt man nur einmal Daten zur Person und Geschäftsidee an - sie werden dann automatisch in notwendige Formulare eingefügt. Die bundesweit einzigartige Hilfe soll über die Region hinweg anderen Gründerzentren zur Nutzung angeboten werden. Allerdings sind noch nicht alle notwendigen Anlaufstationen für Selbstständige im Angebot integriert. So fehlen beispielsweise noch die Berufsgenossenschaften, und der Antragsteller muss die Anträge zurzeit noch selbst ausdrucken und unterschreiben. Für IHK, HWK und deren Starterzentren ist das neue Onlineprojekt jedoch nur ein Teil mehrerer neuer Angebote für Existenzgründer. Die landesweite "Gründungsoffensive 2005" unter dem Motto "Fitnesstraining für den Start" umfasst auch einen Gründertag am 30. April in den Räumen der Handwerkskammer, verschiedene Seminarangebote und die nunmehr "Fit am Markt" benannte Gründermesse Tandem vom 24. bis 26. September. Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Trier, sieht es als lohnende Aufgabe an, Existenzgründer bei ihrem Start zu unterstützen. "Gründer haben große Potenziale." Bei den gerade boomenden "Ich-AG's" sind die Kammern indes skeptischer.

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