Trier. IT, Software, Backup: Die Sprache der Informationstechnik ist Englisch - und für viele Kunden unverständlich. "Du Tom, sag mal, was bedeutet eigentlich cloud computing", fragt Tina. "Das beschreibt eine Rechnerleistung aus dem Netz", antwortet Tom. Das Netz und die Software würden als Wolke (engl. cloud) bezeichnet. "Die Nutzer rufen ihre Daten aus der Wolke auf", nicht von der eigenen Festplatte. Drei Bilder sind es, von Marc Friese von der Firma 6zkb aus Saarbrücken gezeichnet, die in aller Kürze und verständlich den Begriff erklären. Zu finden im Comic "Tina fragt Tom" des IT-Hauses in Föhren.
"Innovativ, kreativ, mutig", so bezeichnet die Jury des Marketing-Clubs Trier-Luxemburg diese Idee und zeichnet sie mit dem fünften Marketing Award aus. "Tina fragt Tom steht für eine einfache klare Vision, fachliche Information leicht vermittelbar zu machen." Ein "Wow-Projekt mit Mehrwert" habe es einer der Juroren bezeichnet, sagt Jury-Vorsitzender Bernhard Swoboda bei der Preisverleihung vor 150 Gästen im Metropolis Trier.
Die Story von "Tina fragt Tom" ist aus dem Leben gegriffen. Christina Bures (33), neue Marketing-Mitarbeiterin im IT-Haus, kennt sich mit den Begriffen noch nicht aus. Thomas Simon (46), einer der vier Geschäftsführer, ist gerne bereit, sein Wissen zu teilen. Im Marketing-Team entsteht die Idee, beides zusammenzubringen und daraus einen Comic zu entwickeln. Die Story erzählen sie auch im Film nach, den die IT-Spezialisten dem Publikum zeigen.
20 Comics gebe es bereits, sagt Geschäftsführer Sascha Beitzel (41). "Sie sind vielseitig im Einsatz und gut mit anderen Marketinginstrumenten zu kombinieren, etwa bei Messen." Und sie würden gut angenommen von Kunden und IT-Herstellern, die die Finanzierung über Werbekostenzuschüsse sichern. Video - und die Preisträger - ernten kräftigen Applaus.
Die Atmosphäre im Saal mit weißen Tischen und Hockern lockert sich; das Schwarzlicht wirkt weicher, die Kerzen heller, das Pianospiel von Armin Fischer munterer, seine Pointen treffsicherer. Und dann präsentiert Marketing-Club-Vorsitzender Matthias Schwarz den Gewinner des Sonderpreises. Vom traditionellen Elternverein zum modernen sozialen Unternehmen habe sich die Lebenshilfe Trier entwickelt, sagt er. Als "exzellent" und von A bis Z stimmig bewertet die Jury deren Projekt "Chancen nutzen, Stärken zeigen". Überrascht und erfreut ist Lebenshilfe-Vorstand Martin Rieger, der seinen Verein als "Chef-lobbyist für Menschen mit Behinderungen" versteht. "Es ist eine beeindruckende Erfahrung, von vielen unterstützt zu werden", sagt der 46-Jährige mit einem Blick zu den IT-Haus-Geschäftsführern, die ihr Preisgeld, Medienleistungen im Wert von 20 000 Euro, mit dem Verein teilen. mehi
Extra

Das IT-Haus in Föhren hat sich seit seiner Gründung von einem Fünf-Mitarbeiter-Betrieb und 7,1 Millionen Umsatz auf heute 240 Mitarbeiter an 21 Standorten vergrößert. 2013 strebt das Unternehmen einen Umsatz von 80 Millionen an. Es wurde in diesem Jahr als bestes Systemhaus Deutschlands ausgezeichnet. Der Verein Lebenshilfe hat sich 1962 aus Eltern, Freunden, ausgebildeten Fachkräften und Förderern zusammengeschlossen, um Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung Hilfen anzubieten. Er berät, betreut, begleitet bei Entwicklung und Ausbildung, schafft Arbeitsplätze und bietet verschiedene Wohnformen an. Der Verein hat rund 620 Mitglieder, etwa 350 Menschen engagieren sich ehrenamtlich. mehi