Schiffstouren Ausflug zu den schönsten Seiten der Mosel

Trier · Für Touristen aus Europa und aller Welt sind Schiffstouren auf der Mosel oder der Saar ein besonderes Erlebnis. Die Passagierschifffahrt in der Region boomt.

 Hochbetrieb am Moselufer. Bei schönstem Wetter wollen viele Touristen die Region von der Mosel aus kennenlernen.

Hochbetrieb am Moselufer. Bei schönstem Wetter wollen viele Touristen die Region von der Mosel aus kennenlernen.

Foto: TV/Heribert Waschbüsch

Ludwig Vögeles Berufsleben spielt sich seit fast 40 Jahren auf der Mosel ab. Im Jahr 1983 begann er seine Ausbildung, sieben Jahre später wurde er Schiffsführer. „Meine ersten Fahrten waren auf der ,Zurlauben’, den Trierern besser bekannt als ,Pfalzeler Bötchen’“, erzählt der Trierer. Damals hatte die Personen-Schifffahrt Gebrüder Kolb sechs Schiffe. Heute fahren 27 Personenschiffe mit Platz von 125 bis 600 Passagieren unter der Kolb’schen Flagge.

 Ludwig Vögele hat die Logistik am Standort Trier übernommen. In den vergangenen Jahren hat sich die Branche erheblich gewandelt. „Früher sind wir von Ostern bis Oktober gefahren, heute endet das Jahr mit der Silvester-Gala, und das neue beginnt mit dem Neujahrsbrunch“, sagt Ludwig Vögele.

 Neben den Panoramafahrten und Tagestouren gewinnen Eventfahrten immer mehr an Bedeutung. Für Ludwig Vögele ist deshalb kaum noch Zeit, selbst in den Führerstand der Undine I, der Undine II oder der Wappen von Trier (wird derzeit überholt) zu steigen. Drei Kapitäne und fünf Beschäftigte sind das feste Mitarbeiterteam, das bei Bedarf Unterstützung bekommt.

Gelegenlich helfen dabei auch die Kinder der Familie aus, Ribana und Ricardo Vögele unterstützen den Vater schon einmal im Büro und auf den Schiffen, soweit die Schule es ihnen erlaubt.

 Ribana und Ricardo Vögele helfen auf den Schiffen, aber auch im Büro, schon eifrig aus.

Ribana und Ricardo Vögele helfen auf den Schiffen, aber auch im Büro, schon eifrig aus.

Foto: TV/Heribert Waschbüsch

Während die Moseltouren bei Touristen überaus beliebt sind, traut sich nur selten ein Trierer aufs Schiff. Dabei könnten die Einheimischen am letzten Oktobersonntag (Mantelsonntag) sogar gratis über ihre Mosel schippern. „Dann bieten wir immer in Zusammenarbeit mit dem TV den Volksfreundtag auf der Mosel an, und alle dürfen kostenlos mitfahren. Meist sind das dann 600 bis 800 Gäste“, so der Schiffsführer.

 Die meisten Kunden kommen derweil aus den Benelux-Staaten, die die „zauberhafte Flusslandschaft mit vielen Biegungen und dem Blick auf die Weinberge“ lieben. „Wir stellen aber auch fest, dass die Gäste eher die kleineren Moselrundfahrten buchen. Die Tages- und Halbtagesfahrten – nach Bernkastel-Kues oder Saarburg – sind vielen wohl zu lang“, so Vögele.

 Jan Niemiec ist bereits seit 15 Jahren auf der Mosel  als Schiffsführer unterwegs.

Jan Niemiec ist bereits seit 15 Jahren auf der Mosel  als Schiffsführer unterwegs.

Foto: TV/Heribert Waschbüsch

Einen regelrechten Boom erleben aber die Eventfahrten. Von November bis März stehen regelmäßig Brunchfahrten, Glühweinfahrten, Nikolausfahrten an, es gibt eine Silvesterfahrt, ein Christmas-Dinner im Dezember oder eine Magic Night. Thomas Kiessling begleitet die Gäste beispielsweise im Dezember. „Solche speziellen Angebote finden immer mehr Interessenten. Wir freuen uns, dass sie so gut angenommen werden“, sagt Ludwig Vögele.

 Auch Hochzeiten werden auf den Schiffen gefeiert. „Wir haben in den Sommermonaten so fünf bis sechs Feiern im Monat.“ Doch eines darf der Schiffsführer (Kapitän) auf einem Flussschiff nicht. „Trauen dürfen wir die Paare natürlich nicht.“

 Die Panoramafahrten auf der Mosel und Tagesfahrten bis nach Bernkastel-Kues sind bei vielen Touristen sehr beliebt.

Die Panoramafahrten auf der Mosel und Tagesfahrten bis nach Bernkastel-Kues sind bei vielen Touristen sehr beliebt.

Foto: TV/Heribert Waschbüsch

Ein besonderes Ereignis ist Ludwig Vögele in den Berufsjahren besonders in Erinnerung geblieben. Guido Cantz drehte mit seinem Team eine Folge für „Verstehen Sie Spaß?“ Er kontrollierte mit zwei kräftigen Matrosen die Fahrkarten der Passagiere. Der Erste, der keine Karte hatte (ein Stuntman des Filmteams) wurde von den beiden Matrosen in die Mosel geworfen. „Die Leute haben dann ganz schnell ihre Karten gesucht“, erinnert sich Vögele.

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