Trier mit guten Karten

TRIER. Nur wenige Kilometer trennen Trier vonLuxemburg, doch auf dem Immobilienmarkt liegen Welten dazwischen. Die Eigenheimpreise klaffen weit auseinander. Während in Trier ein Häuschen schon für 200 000 Euro zu haben ist, muss man im "Ländchen" bis zu 780 000 Euro berappen.

Seit 1990 ist die Trierer Bevölkerung um 2,2 Prozent gewachsen. Das geht aus einer Studie der Immobilenberatungsgesellschaft der Hypovereinsbank in München hervor. Sie hat den Markt für Immobilien in über 400 deutschen Städten untersucht. Ursachen für den Trierer Bevölkerungsanstieg seien unter anderem die günstige Autobahnanbindung nach Luxemburg und die hohen Immobilienpreise im "Ländchen", die zahlreiche Grenzgänger nach Trier gelockt hätten. Die Stadt zeichne sich als bedeutendstes Dienstleistungszentrum zwischen Mosel und Rhein aus. Die beliebtesten Wohngegenden in Trier liegen rund um die Weismark und St. Matthias im Süden der Stadt. Überwiegend einfache und mittlere Wohnqualität prägen die westlichen Stadtteile, besagt die Untersuchung. Triers geografischer Nachteil: Durch die Tallage sowie die für den Weinbau stark genutzten Hänge beschränken sich die Neubauvorhaben weitgehend auf die am Rande gelegenen Stadtteile.Laut der Studie sind seit 1990 in Trier durchschnittlich 495 Ein- und Zweifamilienhäuser jährlich gebaut worden - die meisten davon im Umland. Weil die luxemburgischen Grenzgänger vor allem in frei stehenden Einfamilienhäusern leben möchten, diese aber in Trier knapp sind, ist der Preis pro Haus auf bis zu 230 000 Euro geklettert.In Luxemburg ist die Lage laut Hypo-Studie dramatischer: Einfamilienhäuser in Luxemburg-Stadt sind zwar sehr begehrt, jedoch kaum zu haben. Käufer müssen derzeit in sehr guten Lagen zwischen 550 000 und 780 000 Euro bezahlen. Günstiger sind Immobilien nur in einigen Umlandgemeinden wie Garnich und Dippach. Günstige Immobilien-Angebote gibt's auch in Trier. Der Grund: Durch Neubauten und die Umwandlung mehrerer französischer Kasernen entstanden in den letzten Jahren viele Eigentumswohnungen. Der Markt sei gesättigt, behauptet die Hypo-Studie. Selbst für Top-Objekte liege in Trier der Quadratmeterpreis kaum über 2000 Euro, im Nachbarland müsse man dafür 3200 Euro berappen.Auch die Mieter haben in Trier gegenüber Luxemburg eindeutig die besseren Karten: Die Mieten sind mehrere Jahre in Folge gefallen, Wohnungen in sehr guter und guter Lage nach Aussage der Immobilienexperten bereits für fünf bis sieben Euro pro Quadratmeter und in einfacher Lage bereits ab 3,50 Euro pro Quadratmeter zu haben. Dagegen sorgen im Großherzogtum Wohnraumknappheit und überdurchschnittliche Einkommen für stabile Mietpreise auf hohem Niveau. Sie liegen derzeit bei 16 bis 20 Euro pro Quadratmeter.

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