Überflieger mit Bodenhaftung

Albert Caspers, Ehrenbürger von Lissendorf, Aufsichtsrats-Vorsitzender von Ford Europa und früherer Präsident des 1. FC Köln, wird heute 75 Jahre alt.

Lissendorf/Köln. (fpl) Er sei nur noch Privatmann, lässt Albert Caspers (TV-Foto: Archiv) freundlich ausrichten, als wir um ein Gespräch zu seinem 75. Geburtstag bitten. Keine Öffentlichkeit mehr - ein verständlicher Wunsch. Der Mann, der am 27. Februar 1933 in Lissendorf an der Oberen Kyll (Vulkaneifelkreis) geboren wurde, war lange genug öffentlich. Einige Stationen seines Lebens: Abitur in Prüm, Studium in Aachen, 1958 Ingenieur bei den Ford-Werken in Köln, dann ein stetiger, blitzsauberer Aufstieg bis zum Vorstandsvorsitz 1993. Im Jahr darauf wurde Caspers Vorsitzender von Ford Europa. Caspers rettete viele Arbeitsplätze, steigerte den Marktanteil, überraschte mit frischen Vermarktungs-Ideen. 1997 ließ sich der Eifeler dann breitschlagen, das Präsidenten-Amt beim 1. FC Köln zu übernehmen. Als er 2004 wieder ging, war das neue Stadion im Bau, der Verein finanziell gesund und zwischenzeitlich auf- und wieder abgestiegen. Heute regiert Wolfgang Overath. Dass er dabei mehr Fortune bewiesen hätte als Caspers, kann man nicht sagen. Seinen letzten wichtigen Wirtschafts-Posten, den Vorsitz im Aufsichtsrat von Ford Europa, wird der fünffache Vater Albert Caspers zum Jahresende abgeben. Dass der Lissendorfer Ehrenbürger mit Wohnsitzen in Dorf und Stadt seiner Heimat immer - und tatkräftig - verbunden blieb, lässt sich leicht feststellen: Man muss nur die Bürger fragen. "Der ist nie abgehoben", sagen die Lissendorfer. Und: "Der Albert tut viel im Dorf." Aber auch darüber spricht er nicht. Ehrenhaft eben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort