Unter Druck

TRIER. (sas) 110 Beschäftigte der Deutschen Angestellenkrankenkasse (DAK) und der Barmer Ersatzkasse (BEK) in Trier waren am Dienstag dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi zu Warnstreiks gefolgt.

Im Tarifstreit bei den Ersatzkassen sind am Dienstagmorgen die Beschäftigten der DAK und BEK in Trier und Mainz für mehrere Stunden in einen Warnstreik getreten. Laut Dienstleistungsgewerkschaft Verdi folgten dem Aufruf in Rheinland-Pfalz 130 Mitarbeiter in Mainz, 110 in Trier. "Das war eine Beteiligung von fast 100 Prozent", sagt der Trierer Verdi-Gewerkschaftssekretär Frank Hutmacher. Während die DAK in Trier zwischen 8 und 10 Uhr morgens gar nicht besetzt war, sorgten Führungskräfte bei der BEK für einen Notdienst. Aktionen waren auch in sechs anderen Bundesländern geplant. Hintergrund der Streiks sind laut Hutmacher drei bundesweit ergebnislose Tarifverhandlungsrunden für die rund 35 000 Beschäftigten der sieben Ersatzkassen BEK, DAK, Kaufmännische Krankenkasse (KKH), Hamburg-Münchner Krankenkasse, Hanseatische Krankenkasse (HEK), Handelskrankenkasse (HKK) und Krankenkasse für Bau- und Holzberufe (HZK) in Deutschland. Die vierte Verhandlungsrunde startete am Dienstag in Hamburg. Der Tarifvertrag für die Beschäftigten war Ende 2004 ausgelaufen. Die Arbeitgeber fordern eine Verlängerung der Arbeitszeit, eine Verkürzung des Urlaubs, die Streichung von Ortszuschlägen wie familienbezogene Zuschüsse und von vermögenswirksamen Leistungen. "Dabei hat die Tarifgemeinschaft nicht mal konkrete Forderungen aufgestellt, weil sie sich uneins ist", sagt Gewerkschafts-Sekretär Hutmacher. Gegen Aufweichung des Manteltarifs

Man begründe die Forderungen von Arbeitgeberseite mit der gesetzlichen Pflicht zur Verringerung des Beitragssatzes zur Krankenkasse. Hutmacher: "Die Personalkosten machen bei den Ersatzkassen gerade mal vier Prozent aus. Ohne Beschäftigte könnte der Beitragssatz nur um 0,6 Prozent gesenkt werden." Die Gewerkschaft ist gegen eine Aufweichung des Manteltarifvertrages und fordert eine an die Preissteigerung angepasste Gehaltserhöhung.

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