Verbraucher und Winzer freuen sich auf hochwertigen Weinjahrgang

Bernkastel-Kues/Trier. · Die Winzer an Mosel, Saar und Ruwer sowie die Verbraucher dürfen auf ein gutes Weinjahr hoffen. Die Lese der frühreifenden Sorten beginnt in wenigen Tagen. Der Riesling wird im Oktober geerntet. Die Trauben sind noch sehr gesund – anders als im vergangenen Jahr, als früh Fäulnis einsetzte.

 Bei Weinen aus der Region stieg der Umsatz. Foto: Uwe Anspach/Archiv

Bei Weinen aus der Region stieg der Umsatz. Foto: Uwe Anspach/Archiv

Die Aussichten für einen qualitativ hochwertigen Weinjahrgang sind kurz vor der Lese sehr gut. Die Trauben haben in den vergangenen Wochen viel Fruchtzucker eingelagert. Die Oechslegrade sind kontinuierlich gestiegen. Und die Trauben können noch weiter reifen, weil sich kaum Fäulnis entwickeln konnte. Die Hauptlese der frühreifenden Sorten wie Müller-Thurgau und Dornfelder startet voraussichtlich Anfang kommender Woche. Dann folgt der Elbling, der hauptsächlich an der Obermosel angebaut wird.

Die wichtigste Rebsorte der Mosel, der Riesling, wird erst ab Oktober geerntet. Die Winzer wollen die Lese so weit wie möglich herauszögern, um hohe Qualitäten zu ernten. Die extreme Hitze und Trockenheit im Sommer hat den Trauben nur wenig geschadet. Elmar Kohl vom Mosel-Steillagenzentrum Bernkastel-Kues: "Der Regen kam noch gerade zur rechten Zeit." Allerdings sei auf sehr trockenen Standorten mit Ertragseinbußen zu rechnen. Stellenweise führte die Hitze auch zu Sonnenbrand an den Trauben. Solche Traubenbeeren schrumpeln ein und vertrocknen. Insgesamt könne aber dennoch mit einer guten Menge gerechnet werden.

Wegen der heißen Witterung im Sommer konnten sich Pilzkrankheiten kaum ausbreiten. Auch die Kirschessigfliege, die im vergangenen Jahr vor allem in den Weinbaugebieten Rheinhessen und Pfalz große Schäden verursacht hatte, ist derzeit kein Thema.

Winzer, die ihren Wein nicht selbst abfüllen und in der Flasche vermarkten, sondern als Fassware an Kellereien verkaufen, mussten in den vergangenen Monaten starke Preiseinbußen hinnehmen. 2014er Rieslingweine werden derzeit mit 70 bis 80 Cent pro Liter und alle anderen Sorten mit 60 bis 70 Cent pro Liter gehandelt. Im Januar dieses Jahres lag der Preis für Riesling noch bei über einem Euro pro Liter. Für den 2015er hoffen die Winzer wieder auf steigende Preise.

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