Verhaltener Start

TRIER. Rund 6600 Besucher kamen am Wochenende zur Moselland-Ausstellung (MA) auf dem Trierer Messegelände. Bis zum letzten Ausstellungstag am 17. September rechnet der Veranstalter mit 51 000 Besuchern.

Genau 2145 Besucher zählte die Moselland-Ausstellung am vergangenen Samstag, 4460 kamen am Sonntag. Damit zählte das erste Messewochenende knapp 800 Besucher weniger als im Vorjahr. "Wir führen den Rückgang auf das Familienfest ,Trier spielt' zurück, das am Sonntag in der City stattfand", begründet Dietmar Jochim, Geschäftsführer der veranstaltenden Pro-Consult-Messen GmbH das Minus. Tatsächlich zählte der Händlerring City-Initiative 40 000 Besucher auf dem von ihr organisierten Spielfest. So wirkten die Gänge und Zelte der Moselland-Ausstellung am Wochenende recht leer. Dieser Eindruck entstünde zum einen, weil sich die Besuchermenge auf dem riesigen Gelände verteilen würde, zum anderen ginge es gar nicht primär um die absoluten Zahlen. "Ein Häuslebauer braucht eigentlich nur einen richtigen Kunden am Tag", erklärt Jochim. Trotzdem: Die Besucherzahl vom Vorjahr - 51 000 - soll erreicht werden. "Wir versprechen uns von unseren Schwerpunkttagen am Dienstag und Donnerstag, an denen der Eintritt nur 2,50 Euro kostet, einen regen Zulauf", sagt der Organisator. Im Vergleich zu den Hochzeiten der Messe in den 80ern und 90ern ist das Angebot stark zurück gegangen. Betrieb herrschte am Samstag und Sonntag vor allem am Stand der Telekom, die mit günstigen Telefonen die Kunden lockte. Auch der Stand der Stadtwerke, an dem die Gebäudeenergieberater der Handwerkskammer ihr Know-how in Kundengesprächen kostenlos weiter geben, hatte Zulauf. Von buntem, attraktivem Messetreiben - mit vielen Preisausschreiben und Mitmachaktionen für Kinder und Erwachsene - war allerdings auch am Montag nur wenig zu spüren. Aussteller Horst Schrader aus Gutweiler will die MA für sich nutzen: "Ich vertreibe Abdichte-Produkte einer nordeutschen Firma und will die Mittel im Trierer Raum bekannt zu machen", erklärt er. Auch Karsten Köhler vom Schreinerbetrieb Lamberti aus Dreis bei Wittlich ist zuversichtlich: "In der Woche werden die Leute schon noch hierher finden." Andreas Rath, selbstständiger Handelsvertreter, bietet auf der MA Terrassenüberdachungen an. Der Messebetrieb sei nicht nur in Trier schwächer geworden, sondern ginge überall zurück, erzählt er. "Das erste Wochenende ist meist ein Indikator für den gesamten Verlauf einer Messe", sagt er und eine Standbetreiberin, die seit 20 Jahren zur MA kommt, bedauert, dass es zu wenige Attraktionen gebe: "Bei der Messe in Ravensburg wurde eine Indoor-Sporthalle aufgebaut. So etwas fehlt hier", lautet ihr Vorschlag, der bei einigen Kunden auf Zuspruch stoßen könnte: "Wir kommen jedes Jahr, aber die Stände werden weniger und auch das Angebot ist nicht mehr so toll", sagt Michaela Petrac aus Osburg. "Die Standbetreiber lassen sich nichts mehr einfallen, die Kinder bekommen noch nicht mal Luftballons." Eine Familie aus Welschbillig bestätigt: "Das Angebot ist nicht berauschend, wir sind enttäuscht. Nach einer Stunde hat man alles gesehen."

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