Vernünftige Beratung ist das A und O

TRIER. (sas) Festverzinsliche Wertpapiere, Aktien- oder Rentenfonds: Welches die richtige Geldanlage ist, ist nicht leicht zu beantworten. Denn jeder Kunde ist anders. Dabei haben die Experten der TV -Telefonaktion zum Thema Geldanlage festgestellt: Viele Verbraucher haben kein System in ihrem Vermögensaufbau.

Das Telefon klingelte ununterbrochen zur TV -Aktion zum Thema Geldanlage. Denn die Boom-Phase an den Börsen Ende der 90er Jahre hat viele Verbraucher in die Aktienwelt gelockt, die nun nicht wissen, ob ihre Papiere noch das Geld wert sind, das sie vor Jahren dafür bezahlt haben. Zahlreiche Verbraucher sind verunsichert. Die Finanzexperten der Sparkassen aus der Region Trier, Peter Christmann, Gregor Hell, Willi Christmann und Wolfgang Hennen, hatten alle Hände voll zu tun, die Fragen der Leser zu beantworten. Hier ein Überblick: Ich habe Ende der 90er Jahre Aktien und Aktienfonds gekauft. Viele von ihnen haben massiv an Wert verloren. Was soll ich tun? Aussteigen oder umschichten? Die Frage nach der Inkaufnahme von Verlustgrößen bei Kursrückgängen sollte schon vor dem Kauf der Aktien vom Bankberater gestellt worden sein. Das ist ein Hinweis auf eine gute Beratung. Gerenell ist die Verkaufs-Entscheidung abhängig von der Summe, die investiert wurde, vom Zeitpunkt und ob und wann das Geld wieder benötigt wird. Entscheidend ist: Wer warten kann und das Geld in naher Zukunft nicht benötigt, durchsteht auch Dellen, zumal in den kommenden ein, zwei Jahren mit niedrigen Zinsen zu rechnen ist. Es ist aber abzustimmen, ob man innerhalb einer Branchen- oder Länderklasse umschichtet. Viele Anleger sind bislang zu starr eingestiegen, deshalb sollte der Fokus nicht nur auf eine Branche oder ein Land gelegt, sondern strukturierte Aktienfonds gewählt werden. Wie entwickelt sich die Börse in den kommenden Jahren? Legt man einen Zeithorizont von fünf Jahren zugrunde, kann es sinnvoll sein, auf Aktien zu setzen, vorhandene Papiere zu halten oder neue zu kaufen. Es macht Sinn, antizyklisch zu handeln, also in Zeiten niedriger Kurse zu kaufen. Wenn dann die Kurse anziehen, ist das Paket geschnürt. Vor allem, wer langfristig Geld für 20 bis 25 Jahre anlegen will, dem sind Aktienfonds zu empfehlen. Ich bin 65 Jahre alt. Meine Lebensversicherung wird fällig. Wie investiere ich das Geld am besten? Jeder Bankkunde ist anders. Richtige oder falsche Entscheidungen gibt es in dem Fall nicht, sie hängen vom persönlichen Profil ab. Wofür soll das Geld gedacht sein? Gibt es Darlehen oder Kredite, die abzubezahlen sind? Soll das Geld für die Enkel angelegt werden? Fließt das Geld in die Erbmasse mit ein? Dies sollte vor einer Anlage-Entscheidung geklärt sein. Wann sollte ich mit dem Vermögensaufbau beginnen? Generell ab dem Zeitpunkt, ab dem man für einen Zweck spart oder Geld zurücklegen kann. Doch ist es egal, wie hoch der ersparte Betrag ist, eine Beratung beim Bankberater ist das A und O. Verbraucher sollten sich überlegen, in welchem Alter sie wie viel Geld parat haben wollen. Gerade wer am Anfang des Vermögensaufbaus ist, sollte keine riskanten Anlagen wie Unternehmens-Beteiligungen kaufen, zumal, wenn Risiken nicht einzusehen sind. Derzeit sind Windpark- und Ökofonds große Renner. Lohnt sich eine solche Anlage? Gleiches wie für Unternehmens-Beteiligungen gilt auch für Trend-Produkte. Häufig geht es den Anbietern nur darum, ein Produkt zu verkaufen, ohne eine Bestandsaufnahme beim Kunden zu machen. Wurde im Vorfeld nicht beraten und die Struktur des Kunden beachtet, sollte man skeptisch sein. Versprochene Traumrenditen haben einen Haken.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort