(Video) Den Prüfungsstress perfekt gemeistert: Lena Endesfelder ist neue Moselweinkönigin

Trier · „Unglaublich“ – das geht Lena Endesfelder durch den Kopf, als sie am Freitagnacht in der Europahalle zur neuen Moselweinkönigin gekürt wird. Fast acht Stunden teils harter Arbeit liegen da hinter ihr und den vier anderen Kandidatinnen.

 Lena Endesfelder aus Mehring (Kreis Trier-Saarburg) ist neue Moselweinkönigin. Sie setzte sich am Freitagabend in der Europahalle in Trier gegen vier Konkurrentinnen durch. Weinprinzessinnen sind Lena Esseln (Kesten) und Kristin Weinand (Brauneberg). TV-Foto: Friedemann Vetter

Lena Endesfelder aus Mehring (Kreis Trier-Saarburg) ist neue Moselweinkönigin. Sie setzte sich am Freitagabend in der Europahalle in Trier gegen vier Konkurrentinnen durch. Weinprinzessinnen sind Lena Esseln (Kesten) und Kristin Weinand (Brauneberg). TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter

Die 60 mitgereisten Mehringer sind aus dem Häuschen, toben regelrecht, "Lena, Lena"-Sprechchöre schallen laut durch die Europahalle. Lena Endesfelder schlägt die Hände vors Gesicht, ist fassungslos vor Glück. Die anderen Kandidatinnen, darunter die beiden künftigen Moselweinprinzessinnen Lena Esseln aus Kesten und Kristin Weinand aus Brauneberg, fallen der neuen Moselweinkönigin um den Hals. Als Weinbaupräsident Rolf Hoxel gegen 22.45 Uhr das Ergebnis der schon im ersten Wahlgang entschiedenen Wahl verkündet, liegen fast acht Stunden voller Anspannung und mit regelrechten Prüfungssituationen hinter den fünf jungen Frauen.

Interview mit der neuen Weinkönigin

Rückblende, zum Nachmittag: Schon um 15 Uhr treffen Endesfelder, Weinand, Esseln sowie Katharina Conrad aus Lieser und Verena Dauns aus Reil, die fünf Kandidatinnen, im Penta Hotel an der Europahalle erstmals auf die 25-köpfige Jury aus Weinfachleuten, Marketingexperten und Journalisten. Der Sektempfang soll ein wenig die Anspannung lösen und das erste Kennenlernen ermöglichen, dann geht es direkt in die Fachbefragung.

Einzeln und hinter verschlossenen Türen müssen die jungen Frauen zunächst ihr Fachwissen ganz praktisch beweisen: Sie müssen einen Wein blind verkosten und ihn der Jury beschreiben. Dass es ein Riesling ist, finden alle heraus, auch die Qualitätsstufe Spätlese ist für die jungen Expertinnen kein Problem, einige liegen sogar beim Jahrgang - einem 2013er - richtig. "Moselwein - das ist doch süß" - was man einem Verbraucher auf eine solche Aussage hin sagt, sollen die Kandidatinnen anschließend beschreiben - und schlagen sich allesamt tapfer. Kreative Antworten gibt es auch, als sie einem fiktiven Hamburger Weinmessebesucher die Schönheiten der Moselregion beschreiben sollen. Dazu muss jede Kandidatin drei weitere, unterschiedliche Fachfragen beantworten - eine echte Prüfungssituation. Entsprechend aufgeregt sind die Kandidatinnen, und angespannt auch. Verena Dauns aus Reil ist nach der Befragung regelrecht geknickt, weil sie mit einer ihrer Antworten so unzufrieden ist.

Kabarettreife Rede

Dabei gibt es am Abend in der Europahalle ja eine weitere Chance, sich der Jury als beste der Kandidatinnen zu empfehlen. Auch hier müssen die jungen Damen ihr Fachwissen beweisen - wenn auch eher spielerisch. So gibt Moderator Ludger Peters ihnen einen Stein, den sie richtig erkennen, beschreiben und einer Bodenprobe zuordnen müssen. Vom Quarzit bis zum Muschelkalk - die Frauen zeigen ihr Können, ebenso wie bei der Blindverkostung von drei Weinen, bei denen sie Riesling, Weißburgunder oder Elbling richtig zuordnen sollen. Kreativ und spontan zeigen sie sich auch bei den weiteren Programmpunkten, dem Interview auf der Bühne und einem Dalli-Klick-Bilderrätsel mit Motiven aus der Moselregion. So richtig schwer wird es am Ende: Anhand von fünf vorgegebenen Begriffen müssen die jungen Frauen spontan eine kurze Stehgreifrede halten.

Katharina Conrad etwa muss sich etwas auf Bastian Schweinsteiger, Manchester, Weißbier, Julia Klöckner und Riesling zusammenreimen, Lena Esseln plagt sich tapfer mit den Begriffen Malu Dreyer, Hochmoselübergang, Schiefer, Standfestigkeit und Weinfest.

Liegen die Kandidatinnen beim Fachwissen eng beieinander, so gelingt es Lena Endesfelder wohl gerade hier, die Jury von ihr vollends zu überzeugen. Die eineinhalb Minuten macht die 22-Jährige spontan zu einer kabarettreifen Nummer, in der sie Ouzo-trinkend mit Wolfgang Schäuble im Bett landet. Der Jubel ist riesig, die Moselkrone, die Vorgängerin Lisa Dieterichs aus Ellenz-Poltersdorf zum Beginn des Abends mit großem Bedauern ablegen muss, scheint wie gemacht für das Mehringer Mädchen.

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