Viel Luxus für Schöne und Reiche

LUXEMBURG. Luxemburg ist das Zentrum für Finanzen und mehrere europäische Institutionen. Im November soll das Großherzogtum Zentrale für First-Class-Mode und Luxus-Artikel in Europa werden. Vom 11. bis 14. November stehen die Messehallen auf dem Kirchberg im Zeichen der Messe "Prestige & Art de Vivre".

"Luxusburg" nennen die Satiriker des Magazins "Feierkrop" ihr Großherzogtum in Anspielung auf den großen Wohlstand des Landes. Diese Eigenschaft zum Positiven zu nutzen versuchen nun die Event-Agentur Andromedia (Luxemburg/Paris), die Messe-Gesellschaft Luxexpo und der belgische Event-Manager Daniel Robert. "Prestige & Art de Vivre" heißt eine internationalen Luxus-Messe, die in Luxemburg den Auftakt findet und aus allen Bereichen nur das Feinste und Edelste anbietet.Vier Modezaren im Ländchen

Schmuck, Parfums, Luxuslimousinen, Sterne-Gastronomie, Uhren, First-Class-Hotels, Yachten, Antiquitäten, Kunst und Zigarren - alles, was das schnöde Leben zum Luxus macht, wird vom 11. bis 14. November in den Luxemburger Messehallen auf dem Kirchberg zu sehen und zu bestaunen sein. Absoluter Höhepunkt sind allerdings die Defilees der Pariser Haute Couture und der günstigeren und tragbareren Prêt-à-Porter sowie eine Modenschau der Haute Joaillerie (Nobel-Uhren-Kollektionen). Erstmals ist es dabei Andromedia-Chef Denis Muller gelungen, gleich vier der größten Modeschöpfer mit ihren neuesten Kollektionen zusammen auf einen Laufsteg zu bekommen: Christian Dior, Jean-Paul Gaultier, Givenchy, Christian Lacroix, Emanuel Ungaro, Valentino und Gianni Versace - diese Namen hören sich für Modefans wie Musik an. Vier dieser renommierten Firmen zeigen zusammen an den zwei Abenden vom 12. und 13. November bei Cocktail und Galadinner inmitten der von Architekten in Gärten und Wohlfühl-Ambiente verwandelten Beton-Messehallen ihre Kreationen. Wer genau seine Mode präsentieren wird, ist allerdings noch unklar. Die Vorverträge sind zwar unterzeichnet, "doch haben alle Modeschöpfer ihr Ego", sagt Denis Muller. Heißt: Der eine kann mit dem anderen nicht, der eine kommt nicht, wenn der andere kommt. "So etwas braucht lange Zeit der Vorbereitung", sagt der Veranstalter. Auchwelche Top-Models an den speisenden Gästen vorbeispazieren, wird erst nach den ersten großen Schauen im Juli in Paris entschieden. Doch hat der Luxus nicht nur für die Veranstalter, sondern auch für die Gäste seinen Preis. Während die Luxexpo für das 500 000 bis eine Million Euro teure Projekt die Hallen zur Verfügung stellt, rekrutieren die übrigen Veranstalter Sponsoren. Ein Drittel des Budgets sollen die Besucher aufbringen, die nicht nur für die öffentliche Ausstellungen wohl mehr Eintritt als sonst üblich berappen müssen, sondern die auch für die beiden Abendveranstaltungen Karten zu je 300 Euro pro Person kaufen können. Nichtsdestotrotz erwarten die Veranstalter immerhin 15 000 Besucher. "Dies ist ein neues Genre, in das wir Hoffnungen setzen", sagt Jean-Michel Collignon, Chef der Luxemburger Messe-Gesellschaft Luxexpo, der damit die Neuausrichtung des Messe-Konzeptes umsetzen will. Aushängeschilder der Branche hat er zumindest in der Organisation gefunden. Daniel Robert hat sich seit 18 Jahren mit Luxus-Ausstellungen einen Namen gemacht. Die belgische Firma Belloir & Jallot, die das Festival von Cannes gestaltet und derzeit den Festrahmen der Fußball-Europameisterschaft ausrichtet, ist für die Dekoration zuständig. Die künstlerische Gestaltung liegt bei Modeschau-Größen, die in Italien und Frankreich für Gucci und Prada arbeiten.

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