Trier/Wittlich. Kurbelt die deutsche Nationalmannschaft mit guten Leistungen bei der WM den Konsum an? Klaus Wübbenhorst, Vorstandschef der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), ist davon überzeugt: "Schweinsteiger schießt Tore für den deutschen Konsum." Schon die Erfahrungen bei früheren Fußball-Weltmeisterschaften hätten gezeigt, dass ein gutes Abschneiden der Deutschen verbunden mit gutem Wetter die Verbraucherstimmung positiv beeinflusse. Der Handel profitiere von der starken Nachfrage nach Fanartikeln, Getränken, Knabbereien und anderen kurzlebigen Verbrauchsgütern. Dies habe eine Überprüfung der Konsumgewohnheiten bei der Fußball-WM vor vier Jahren ergeben. "Wir haben damals einen speziellen WM-Warenkorb mit typischen WM-Konsumgütern zusammengestellt. Die Nachfrage nach diesen Produkten war während der WM in dreistelliger Höhe gestiegen", sagt GfK-Chef Klaus Wübbenhorst.

Auch in der Region gibt es Zuversicht, dass ein erfolgreiches Abschneiden gegen Argentinien sich positiv auf den Umsatz auswirkt.

Gereon Haumann aus Horath (Landkreis Bernkastel-Wittlich), Präsident des rheinland-pfälzischen Hotel- und Gaststättenverbands, ist überzeugt, dass ein Erfolg bei der WM auch ein Erfolg für die Gastronomie in der Region ist. Man hoffe auf ein Sommermärchen für die Gastwirte.

Optimistisch gibt sich auch Werner Wolf von der Bitburger Brauerei: "Aktuell spielt alles perfekt zusammen: Unsere Nationalmannschaft spielt begeisternden Fußball." Auch die Bitburger spüre die Euphorie der Menschen, die die WM zu einem Gemeinschaftserlebnis machen. Mit dem Absatz während des Turnierverlaufs sei er bisher sehr zufrieden, sagt Wolf, ohne Zahlen zu nennen.

Karin Kaltenkirchen, Vorsitzende der City-Initiative Trier, sieht dagegen nicht in jedem Bereich einen direkten Zusammenhang. "Mit Sicherheit steigt in bestimmten Branchen der Umsatz", sagt sie. Dies beschränke sich aber im wesentlichen auf Fanartikel oder Getränke. Allerdings sagt auch Karin Kaltenkirchen, dass eine gute Stimmung immer förderlich für den Konsum sei.

Christoph Höptner, Geschäftsführer der Trier-Galerie, sieht ebenfalls eine Umsatzsteigerung vor allem bei Fanartikeln und Lebensmitteln. Dass auch in anderen Branchen der Umsatz in direktem Zusammenhang mit der WM steht, kann er sich dagegen nicht vorstellen. Auch Ruth Reitz-Born, Sprecherin der Wittlicher Kaufleute ist skeptisch. "Die Leute sind gut drauf", hat sie festgestellt. Aber ob das mit der WM zusammenhänge, könne sie nicht beurteilen.

Gereon Haumann drückt jedenfalls der deutschen Mannschaft die Daumen, nicht nur wegen des Konsumklimas.