Vier Fragen an Heiner Monheim

TRIER. Über das Bahn-Preissystem sprach der TV mit dem Verkehrsexperten Heiner Monheim von der Uni Trier. Er gehört zum Zusammenschluss Bürgerbahn statt Börsenbahn.

TRIER. Über das Bahn-Preissystem sprach der TV mit dem Verkehrsexperten Heiner Monheim von der Uni Trier. Er gehört zum Zusammenschluss Bürgerbahn statt Börsenbahn. Die Bahn kippt ihr Preissystem. Ein Sieg der Vernunft? Monheim: Ja. Aber ein richtiger Sieg der Vernunft wäre es, wenn die Interregio-Züge wieder eingesetzt würden - und zwar doppelt so viele wie früher-, und wenn sie flächendeckend die Zentren miteinander verbinden würden. Gut ist, dass die alte Bahncard mit 50 Prozent Rabatt wieder kommt. Sie wird zwar teurer, aber das ist nicht entscheidend. Bedeuten die neuen Preise auch mehr Kunden? Monheim: Ja. Die Verbände werden jetzt sicherlich eine Pro-Bahn-Kampagne starten und Werbung für das Bahnfahren machen. Wie sieht eine Bürgerbahn aus? Monheim: Die Bahn muss endlich verbraucherfreundlich werden und den Kunden als Entscheidungsträger entdecken. Ein echter Durchbruch wäre ein General-Abo, also eine Netzkarte, die für alle Verkehrsverbünde gilt. Ein Grundpreis für ganz Deutschland. Für Vielfahrer wäre das mit einem Kilometerpreis von knapp zwei Cent die preisgünstigste Alternative. Ist Bahnchef Mehdorn der richtige Mann für solche Reformen?

Monheim: Ja und Nein. Er hat Rückrat und ist nassforsch. Daher ist er der richtige Mann. Ein Weichei, wie seine Vorgänger, ist falsch an der Bahnspitze. Andererseits braucht es dort keinen Auto- und Fliegerfreak, sondern einen leidenschaftlichen Bahner. Wenn er diese Lektion lernt, ist er eine Idealbesetzung. Das Gespräch führte unser Redakteur Bernd Wientjes.

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