Vier Jahre Sicherheit

Ruhe bis 2012: Bis dahin ist der Standort des Telekom Callcenters in Trier gesichert. Allerdings stehen laut Gewerkschaft andere Arbeitsplätze bei dem Unternehmen in Trier auf der Kippe.

 Erfolgreicher Protest: Die Mitarbeiter des Telekom Callcenters Trier gingen im Sommer gegen den Abbau ihrer Arbeitsplätze auf die Straße. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Erfolgreicher Protest: Die Mitarbeiter des Telekom Callcenters Trier gingen im Sommer gegen den Abbau ihrer Arbeitsplätze auf die Straße. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Trier. Es war kurz nach zwei Uhr in der Nacht zum Freitag, als feststand: Das Telekom Callcenter in Trier und seine 130 Arbeitsplätze bleiben erhalten. Drei Tage lang hatten Gewerkschaft und Telekom-Spitze in Hannover verhandelt. Sieger sind beide Seiten. Ursprünglich sollten 39 der insgesamt 63 Callcenter-Standorte dichtgemacht werden. Nun einigte man sich darauf, stattdessen nur 30 zu schließen. Rund 57 Millionen Euro spart die Telekom durch die, wie es in der Mitteilung des Unternehmens heißt, "notwendige Neugestaltung". Neben Trier sollen nun zusätzlich auch die Kundencenter in Bremen, Dresden, Heilbronn, Mainz, Meschede, Schwerin und Berlin erhalten bleiben.

Drei von vier Standorten bleiben



Damit behält Rheinland-Pfalz drei von vier Standorten: Mainz, Trier und Ludwigshafen. 660 Arbeitsplätze sind damit vorerst gesichert. Das Callcenter in Koblenz soll geschlossen werden. Genau wie das in Saarbrücken. Einige der 160 Mitarbeiter in der saarländischen Hauptstadt sollen in die telekomeigene Beschäftigungsgesellschaft Vivento Customer Services wechseln. Damit ist unklar, wie viele Mitarbeiter aus Saarbrücken nach Trier wechseln werden. Kurt Hau, bei Verdi Rheinland-Pfalz für den Bereich Telekom zuständig, geht davon aus, dass es bis Ende nächsten Jahres höchstens 20 Beschäftigte sein werden. Das könnte bedeuten, dass das Trierer Callcenter auf Dauer gesehen unter der telekominternen Mindestgröße der Callcenter von mindestens 300 Mitarbeitern bleiben wird. Was wiederum den langfristigen Erhalt des Standortes zumindest unsicher macht. Laut stellvertretendem Betriebsratschef Manfred Tölkes soll künftig im Trierer Callcenter auch ausgebildet werden. Tölkes rechnet mit bis zu 20 Ausbildungsplätzen pro Jahr.

Bis Ende 2012 ist der Standort Trier jetzt erst einmal gesichert. Darauf einigten sich Gewerkschaft und Unternehmensvertreter in Hannover.

Parteiübergreifender Einsatz für Standort Trier



Das wiederum bedeute zunächst einmal vier Jahre Sicherheit und Ruhe, sagt Betriebsrat Tölkes. Der Trierer CDU-Bundestagsabgeordnete Bernhard Kaster, der zusammen mit Gewerkschaftern, Politikern von SPD und Grünen und dem Trierer Oberbürgermeister Klaus Jensen und den Landräten Beate Läsch-Weber (Bernkastel-Wittlich) und Günther Schartz (Trier-Saarburg) für das Trierer Callcenter gekämpft hat, will sich dafür einsetzen, dass der Standort auf Dauer gesichert bleibt.

Anfang Januar habe er dazu ein Gespräch mit der Telekom-Spitze, sagte Kaster unserer Zeitung.

Doch trotz des - wie Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen sagte - "wunderschönen Weihnachtsgeschenks" geht unter den Telekom-Mitarbeitern in Trier weiter die Angst um. Laut Verdi-Funktionär Manfred Fritschen ist beschlossen, dass in den nächsten Jahren 150 Stellen abgebaut werden.

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