Vier offene Sonntage im Jahr müssen reichen

Trier · Nach halbjähriger Vakanz des Amtes ist Georg Kern zum Präsidenten des rheinland-pfälzischen Einzelhandelsverbandes gewählt. Erstmals in der Geschichte steht damit ein Präsident des Trierer Regionalverbandes diesem Verband vor.

Trier. Der Präsident des Einzelhandelsverbandes Region Trier, Georg Kern, hat eine weitere Aufgabe übernommen. Auch wegen seiner weitreichenden Erfahrungen aus seinen früheren ehrenamtlichen Tätigkeiten fiel das einstimmige Votum auf den Trierer Musikfachhändler. Kern übernimmt das Ruder in Zeiten des Umbruchs des Verbändewesens nicht nur im rheinland-pfälzischen Einzelhandel. "Die Fusion der Regionalverbände aus Trier, Koblenz, Mainz und Kaiserslautern ist erst mal vom Tisch", sagt Kern. Die Regionalverbände würden aber verstärkt zusammen arbeiten und mit klaren Vorgaben gemeinsam an die Landesregierung in Mainz herantreten. Dabei sei es für ihn als neuen Amtsinhaber mit Sicherheit kein Nachteil, wenn die amtierende Ministerpräsidentin in Trier lebe. "Im Hinblick auf die Interessen des Einzelhandels speziell in Rheinland-Pfalz ist das Thema Ladenschluss immer noch aktuell", erklärt Kern. Es könne aus seiner Sicht nicht sein, dass das Designer Outlet in Zweibrücken an 15 Sonntagen im Jahr öffnen könne, nur weil es neben einem Flughafen liege, der dazu kaum Flugverkehr aufweise. Dies sei eine nicht hinnehmbare Wettbewerbsverzerrung zu Gunsten einer bestimmten Vertriebsform und zu Lasten der viele Einzelhändler in den Städten des Landes. Die Rechtsverordnung des Landes, die dies erlaube, verstoße gegen ein erst vor wenigen Jahren ergangenes Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das ausdrücklich den Schutz des Sonntags, der im Grundgesetz verankert sei, hervorhebt. Maximal vier Sonntage für Alle müsse reichen.
Der Landesverband ist als Dachverband der regionalen Einzelhandelsverbände Ansprechpartner für Regierung, Parlament, Behörden, Parteien und Öffentlichkeit. red

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