Volvo streicht 155 Stellen

Der Baumaschinen-Hersteller Volvo entlässt in Konz 155 Beschäftigte. Dies erfuhr die Belegschaft gestern auf einer Betriebsversammlung. Als Grund nannte das Unternehmen die katastrophale Marktsituation in der Baumaschinen-Branche.

 155 Volvo-Mitarbeiter in Konz müssen um ihren Job fürchten. Der Baumaschinen-Hersteller steckt in der Krise. Foto: TV-Archiv

155 Volvo-Mitarbeiter in Konz müssen um ihren Job fürchten. Der Baumaschinen-Hersteller steckt in der Krise. Foto: TV-Archiv

Konz. Als die Mitarbeiter des Konzer Baumaschinen-Herstellers Volvo gestern zur Betriebsversammlung gingen, wussten die Mitarbeiter schon, was sie erwartet. Die Krise in der Baumaschinen-Branche macht vor dem Konzer Volvo-Werk nicht halt. Entlassungen stehen an (der TV berichtete).

Für den Baumaschinen-Hersteller in der Saar-Mosel-Stadt bedeutet das, dass das Unternehmen im kommenden Jahr 155 der insgesamt rund 900 Mitarbeiter entlässt.

Nachfrage eingebrochen



"Dieser Personalabbau ist als Konsequenz aus dem drastischen Rückgang in der internationalen Baumaschinen-Branche notwendig geworden. Unsere Maßnahmen sind schwerwiegend, aber entscheidend für unsere Zukunft. Wir müssen unsere Produktion an die gesunkene Auftragslage anpassen und im selben Schritt sicher stellen, dass das

Unternehmen gestärkt aus diesem Abschwung hervorgeht", sagt Robert Kramp,

Geschäftsführer der Volvo CE in Konz. Gemeinsam mit dem Betriebsrat versucht nun die Geschäftsführung den Stellenabbau "so fair wie nur möglich" umzusetzen.

Der Betriebsratsvorsitzende Matthias Bichler hofft, dass es gelingt, eine Beschäftigungs- und Qualifizierungs-Gesellschaft (BQG) aufzubauen. "Das wäre die Chance, dass die Mitarbeiter nicht in die Arbeitslosigkeit gehen, sondern für ein halbes Jahr in der Qualifizierungs-Gesellschaft aufgefangen werden", sagt Bichler. Der Betriebsrats-Chef ist seit 31 Jahren bei Volvo und seit 1993 Vorsitzender in der Arbeitnehmervertretung. "In unserer Branche gibt es immer wieder solche Zyklen. Aber diese Krise hier ist schon hart."

Das sieht auch Volvo-Geschäftsführer Robert Kramp so: "Ich bin seit über 40 Jahren im Geschäft und habe so etwas noch nicht mitmachen müssen", sagte Kramp. Er fürchtet gar, dass sich die Lage erst Anfang 2010 entspannen könnte.

"Es wäre wichtig, dass möglichst viele Betroffenen die Chance erhalten, in eine BQG zu wechseln", findet auch IG-Metall-Sprecher Roland Wölfl. In einer solchen Gesellschaft werden entlassene Mitarbeiter bis zu einem halben Jahr weiter qualifiziert und erhalten etwa 80 Prozent ihrer alten Bezüge. Die Maßnahme muss aber durch die Agentur für Arbeit genehmigt werden, da die Agentur diese über das sogenannte Transfer-Arbeitslosengeld mitfinanziert.

Die Volvo-Mitarbeiter müssen spätestens ab April mit Kündigungen rechnen. Bis März fährt der Baumaschinen-Hersteller aus Konz noch Kurzarbeit.

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