Von der Sojabohne zur Tofuwurst

Wiesbaum · Die Anfänge des Eifeler Tofuproduzenten Tofutown liegen rund 30 Jahre zurück - als vegetarische Produkte selten waren und Tofu gesetzlich noch verboten war. Inzwischen gehört das Unternehmen aus Wiesbaum zu den Großen der Branche und stellt im Jahr rund 46 Millionen Produkte fürs In- und Ausland her.

Wiesbaum. Tofu - das war früher in der Nahrungsmittelbranche die Welt der Hippies und Öko-Bewegung. Heute ist es in Deutschland, wie in Asien schon lange, zur Massenware geworden.
Selbst in großen Discountern gibt es inzwischen fertig gemischte und gewürzte Tofu-Mahlzeiten für die Mikrowelle. Immerhin schätzt der Vegetarierbund Deutschland (Vebu), dass 2010 im Vergleich zum Vorjahr bis zu zwölf Prozent mehr Tofu auf den deutschen Esstisch gekommen sind.
Tofu-Verkaufsstellen haben sich in den vergangenen 30 Jahren ums 400-Fache erweitert. Dabei liegt der Anteil der Vegetarier an der Bevölkerung bei etwa acht Prozent.
Einer der Pioniere und Spezialist für biologisch-pflanzliche Lebensmittel ist das Unternehmen Tofutown in Wiesbaum (Vulkaneifelkreis). Die Anfänge reichen bis ins Jahr 1981 zurück, als sich Gründer Bernd Drosihn mit seinem Vegetarierkollektiv im Hinterzimmer eines Kölner Bioladens selbst das Tofumachen beibrachte. Dabei war das Produkt - wie alle anderen pflanzlichen Milch- und Käsealternativen auch - noch bis 1990 gesetzlich verboten.
Heute gehört das Unternehmen zu den Großen in der Tofubranche, ist ganz allmählich und stetig bei Quoten von jährlich zehn Prozent gewachsen. An den Standorten in der Eifel und in Lüneburg arbeiten jeweils rund 100 Mitarbeiter - in Wiesbaum derzeit im Zweieinhalb-Schichten-Betrieb. Wie aus einfachen Sojabohnen vegetarische Burger, Würstchen, Pasteten oder Sprühsahne wird, dies haben wir beim Rundgang durchs Wiesbaumer Werk festgehalten.

Bildtexte: Sabine Schwadorf
TV-Fotos (8): Klaus Kimmling

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