Votum gegen den Staatsbankrott - Parlament in Athen entscheidet sich für die finanzielle Rosskur

Athen · Das griechische Parlament hat sich für drastisches Sparen und gegen den Staatsbankrott entschieden. Bei der weltweit mit Spannung beobachteten Abstimmung unterstützten 155 der insgesamt 300 Abgeordneten in Athen den strengen Sparkurs der Regierung.

138 stimmten dagegen, fünf enthielten sich, zwei nahmen an der Abstimmung nicht teil, wie Parlamentspräsident Filippos Petsalnikos bekanntgab. Damit machte Griechenland den Weg für weitere internationale Milliardenhilfen nahezu frei. Heute muss Regierungschef Giorgios Papandreou noch ein Ausführungsgesetz zum Sparpaket durchs Parlament bringen. In einer ersten Reaktion zeigte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erleichtert über die Entscheidung aus Athen. "Das ist eine wirklich gute Nachricht heute", sagte sie am Mittwoch bei einer Finanzmarkt-Konferenz der Unionsfraktion in Berlin. Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) sprach von einem "Lichtblick, nicht nur für Griechenland, sondern für ganz Europa". Auch die Europäische Union begrüßte die Zustimmung des Parlaments in Athen. Papandreou will bis 2015 gut 78 Milliarden Euro einsparen. Das ist Voraussetzung für neue Milliardenhilfen, ohne die Griechenland schon in den nächsten zwei bis drei Wochen pleite wäre. Das Land wartet auf die nächsten zwölf Milliarden Euro aus dem seit 2010 laufenden 110-Milliarden-Programm von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF). Unsere Grafik verdeutlicht, wie Griechenland sich in die Krise manövriert hat und mit welchen Mitteln die Rückkehr zu soliden Verhältnissen erreicht werden soll. dpa

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