Landwirtschaft Trotz Hitze und Hagel gute Apfelernte

Limpach/Luxemburg · Bei Äpfel und Birnen gibt es in der Großregion keine Grenzen. Seit vielen Jahren betreut das Kompetenzzentrum Gartenbau des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Obstbauern dies und jenseits der Mosel.

 Auf dem Obsthof Pretemer Haff  in Limbach in Luxemburg hat das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Trier zum gemeinsamen Erntegespräch für Kernobst  eingeladen.

Auf dem Obsthof Pretemer Haff  in Limbach in Luxemburg hat das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Trier zum gemeinsamen Erntegespräch für Kernobst  eingeladen.

Foto: TV/Heribert Waschbüsch

Es ist gute Tradition der heimischen Obstbauern in der Region Trier und in Luxemburg, den jährlichen Lesebeginn mit einem gemeinsamen Erntegespräch einzuleiten. In diesem Jahr hatte Franz-Josef Scheuer vom DLR Landwirte und Journalisten ins luxemburgische Limpach gebeten. Auf dem „Pretemer Haff“ von Obstbauer Nico Hoffmann gaben die Experten einen Einblick in das aktuelle Obstjahr.

Dass luxemburgische und deutsche Obstbauern gemeinsam diskutieren, sich unterstützen und sogar in einer Vermarktungskooperation zusammenarbeiten, hat viel mit dem Engagement von Franz-Josef Scheuer zu tun. Das DLR Rheinland-Pfalz betreut in diesem Bereich etwa 50 Obstbauern (etwa 165 Hektar) in der Region, davon zehn in Luxemburg. „Die Betriebe wirtschaften fast ausschließlich nach integriert-kontrollierten Richtlinien“, erklärt Scheuer. Nach dem starken Ertragsjahr 2018 und einem normalen Jahr 2019 sei man auf dieses Jahr gespannt gewesen, erklärt Scheuer. „Einige Frostnächte im März und April und vor allem am 12. Mai haben bei vielen Obstbauern Ertrag gekostet.“ Vom Hagel blieben die Landwirte weitestgehend verschont, doch Scheuer wirbt trotzdem für die sogenannten Hagelnetze. Die hohen Kosten, rund 27 000 Euro für einen Hektar, würden sich im Schadensfall schnell amortisieren. Denn das künstliche Dach bietet dem Obst nicht nur bei Einschlägen Schutz, sondern auch bei zu starker Sonnenbestrahlung. „Das sind also eher Kulturschutznetze“, findet der Experte, die die Bauern vor massiven Verlusten schützen. Denn die lang anhaltende Sommertrockenheit mit zwei Hitzephasen und Temperaturen von bis zu 38 Grad Celsius hat 2020 ihren Tribut gefordert. „Bis zu 25 Prozent der Früchte auf der Südwestseite sind in Anlagen ohne Netze verloren.“

Nico Hoffmann hat in diesem Jahr auch Schäden zu beklagen. Seine 21 Hektar, 16 Hektar Äpfel und fünf Hektar Birnen, kamen auch nicht unbeschadet durch die Wetterereignisse. „Aber wir leben in und mit der Natur. Das ist normal“, philosophiert der Landwirt.

Mit zehn festangestellten Mitarbeitern bewirtschaftet der Luxemburger seinen Hof. Zudem gehört ein neuer Hofladen zum regionalen Konzept. Denn sein Obst verkauft Hoffmann ausschließlich in der Region. Er ist Mitglied der Kooperation Region Obst Luxemburg-Trier (ROLT-EWIV), in der sich drei deutsche und vier luxemburgische Obstbauern organisiert haben. Sie verkaufen ihr Obst an die Supermarktkette Cactus in Luxemburg, ein außergewöhnliches Projekt, das 2005 und 2019 mit dem Innovationspreis des Deutschen Gartenbaus ausgezeichnet wurde.

Kernobst, also Äpfel und Birnen, finden in Luxemburg und in der Region eine immer größere Beliebtheit und Bedeutung. „Die Nachfrage nach regionalen Äpfeln und Birnen ist in der Corona-Zeit gestiegen“, erklärt Franz-Josef Scheuer.

Jean-Claude Muller, Präsident des Luxemburger Obstvereins, sieht den heimischen  Obstanbau im Aufwind. Der Verein hat rund 230 Mitglieder und betreut hauptberufliche Obstbauern, hat aber auch viele Kleingärtner und „liebevolle Unterstützer“ unter seinen Mitgliedern. Mehr als 40 Hektar werden in Luxemburg inzwischen professionell mit Äpfeln und Birnen bepfanzt. Immer beliebter würde Steinobst – vor allem Zwetschgen und Mirabellen und mit etwas Abstand Kirschen – mit etwa 15 Hektar Anbaufläche. Ebenfalls auf 15 Hektar wird in Luxemburg Beerenobst angebaut, vor allem Erdbeeren.

 Auf dem Obsthof Pretemer Haff  in Limbach in Luxemburg hat das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Trier zum gemeinsamen Erntegespräch für Kernobst  eingeladen.

Auf dem Obsthof Pretemer Haff in Limbach in Luxemburg hat das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Trier zum gemeinsamen Erntegespräch für Kernobst eingeladen.

Foto: TV/Heribert Waschbüsch
 Auf dem Obsthof Pretemer Haff  in Limbach in Luxemburg hat das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Trier zum gemeinsamen Erntegespräch für Kernobst  eingeladen

Auf dem Obsthof Pretemer Haff in Limbach in Luxemburg hat das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Trier zum gemeinsamen Erntegespräch für Kernobst eingeladen

Foto: TV/Heribert Waschbüsch
 Auf dem Obsthof Pretemer Haff  in Limbach in Luxemburg hat das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Trier zum gemeinsamen Erntegespräch für Kernobst  eingeladen

Auf dem Obsthof Pretemer Haff in Limbach in Luxemburg hat das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Trier zum gemeinsamen Erntegespräch für Kernobst eingeladen

Foto: TV/Heribert Waschbüsch
 Franz-Josef Scheuer (links) vom Kompetenzzentrum Gartenbau des Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Trier betreut und berät rund 50 Obstbauern in der Region Trier und in Luxemburg. Der Rundgang ist traditionell der Startschuss für den Erntebeginn. Auf einer Tafel können die Experten erkennen, ob die Äpfel lesereif sind (Foto: rechts).

Franz-Josef Scheuer (links) vom Kompetenzzentrum Gartenbau des Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Trier betreut und berät rund 50 Obstbauern in der Region Trier und in Luxemburg. Der Rundgang ist traditionell der Startschuss für den Erntebeginn. Auf einer Tafel können die Experten erkennen, ob die Äpfel lesereif sind (Foto: rechts).

Foto: TV/Heribert Waschbüsch
 Apfelernte auf dem Pretemer Haff. Die ersten Früchte werden eingesammelt.

Apfelernte auf dem Pretemer Haff. Die ersten Früchte werden eingesammelt.

Foto: TV/Heribert Waschbüsch

Die Verbraucher können sich auf das Obstjahr 2020 freuen, findet Franz-Josef Scheuer: „Die Qualität der heimischen Äpfel und Birnen ist hervorragend.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort