Weingenuss im historischen Ambiente
Trier · Nach der erfolgreichen Eroberung der Viehmarktthermen im vergangenen Jahr ist der Bernkasteler Ring gestern mit seiner Riesling-Präsentation in die zweite Runde gestartet. Von 15 bis 20 Uhr konnten Weinfreunde aus der Region von 32 Weingütern Rieslinge des Jahrgangs 2013 probieren. Die Stimmung war gut. Die Resonanz noch besser als erwartet.
Trier. Sie kamen, sie sahen und sie genossen. Mit der Entscheidung, die Riesling-Präsentation nach Trier zu bringen, hat der Vorstand des Bernkasteler Rings sich und seinen Kunden einen großen Gefallen getan. In den sonnendurchfluteten Viehmarktthermen hatten nicht nur die 32 Winzer des Rings sichtlich Freude ihre Weine zu präsentieren. Auch die Besucher dankten es ihnen mit guter Laune und strahlendem Lächeln, die selbst die Sonne verblassen ließen.
"Wir probieren gerne gute Weine in einem schönen Ambiente", waren sich Maria Scholer und Jutta Klappert einig. Auch Petra Schürmann und Eva Dücker, beide begeisterte Bernkasteler Ring-Verkosterinnen, sprachen sich für die Viehmarktthermen als Veranstaltungsort aus. "Das Historische gepaart mit all den erlesenen Weinen ist eine tolle Kombination", so Dücker. Die Vierergruppe hatte sichtlich Spaß und kreuzte eifrig die Weine an, die ihnen am besten geschmeckt haben.
Öffentlicheres Ambiente
Auch Martin Kerpen war über die Resonanz der Besucher positiv gestimmt. Der Vorsitzende des Bernkasteler Rings ist von Trier als Standort überzeugt. "Im Vergleich zum vorherigen Jahr können wir eine deutlichere Steigerung verbuchen", sagt er. Mit der Entscheidung, die Veranstaltung nach Trier zu legen und somit direkt an den Kunden heranzutreten, versprechen sich die Winzer vor allem ein jüngeres Publikum anzulocken. "Die Jüngeren sollen auch die Chance bekommen, unsere Weine zu verkosten."
Und mit der Moselstadt als zentrale Anlaufstelle sei der Ring auf einem guten Weg. Selbst einen Studentenrabatt bekämen weininteressierte Studierende. Doch das müsse erst die Runde machen. Denn die Riesling-Präsentation befindet sich noch im Aufbau, wie Johann-Peter Reinert, stellvertretender Vorsitzender, verrät. Das Weingut Johann-Peter Reinert aus Kanzem gehört zu den Gründungsmitgliedern des Bernkasteler Rings. Als einzig aktiver Saarwinzer sprach er sich mit seinem Sohn für Trier als Präsentationsort aus und versuchte sich drei Jahre lang mit seiner Idee durchzusetzen.
Zu den Kunden gehen
Doch der Vorstand lehnte seinen Vorschlag jedes Mal ab. Bis erkannt wurde, dass das Kloster Machern in Bernkastel-Wehlen doch ein gutes Stück "weit ab vom Schuss" ist. "Mit Trier wurde ein guter Kompromiss gefunden", freut sich Reinert.
Das Kloster sei zwar vom Ambiente her ansprechend, für einige Weinfreunde jedoch zu weit entfernt. Trier sei durch seine hervorragenden Verkehrsanbindungen und seine "100 000" potenziellen Kunden prädestiniert für solch ein Event. Und wo könnte man mehr Neugierde auf einen guten Tropfen wecken als in einer Weinstadt wie Trier?Extra
Der Bernkasteler Ring ist 1899 gegründet worden. Er ist die älteste Weinversteigerungsgesellschaft an der Mosel und vereint 32 Mitgliedsweingüter an Mosel, Saar und Ruwer. Unter ihnen sind viele traditionelle Familienbetriebe, die in der Traubenerzeugung, Weinbereitung und Vermarktung aktiv sind. Insgesamt bewirtschaften die Mitgliedsbetriebe eine Fläche von insgesamt 300 Hektar. Die damals erlassene Satzung gilt heute noch immer: Nicht die Größe des Betriebs ist wichtig, sondern die Art der Rebe (Riesling), die Güte der Lage und die Sorgfalt der Bebauung und Weinbereitung. Die erste Weinversteigerung fand 1901 in Bernkastel-Kues statt, während die erste Trierer Riesling-Präsentation im Juni 2013 an den Start ging. mmpExtra
Die Riesling-Präsentation des Jahrgangs 2013 findet heute, 3. Juni, im Kloster Machern (Bernkastel-Wehlen) statt. Der Barocksaal ist für Fachbesucher von 11 bis 13 Uhr und für Weinfreunde von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Winzer der Ring-Güter - von Saar, Ruwer und Mittelmosel bis hin zur Terrassen-Mosel - zeigen etwa 200 Rieslinge. Eine Karte kostet an der Tageskasse 35 Euro.
