Weniger als 10 000 Menschen auf Jobsuche

Trier · Mit 2011 ist ein aufregendes Jahr mit vielen Krisenanzeichen zu Ende gegangen. Am regionalen Arbeitsmarkt aber ist die Lage entspannt. Auch im Dezember glänzt die Region mit guten Zahlen. Im Jahresdurchschnitt ist das abgelaufene Jahr sogar rekordverdächtig.

Trier. Der milde Winter lässt auch am regionalen Arbeitsmarkt keine Frostbeulen aufkommen. Am Bau, im Handel und in der Industrie läuft alles rund, allenfalls in der Gastronomie, dem Tourismus und der Landwirtschaft gibt es den jahreszeitlich typischen Knick. Erstmals seit vielen Jahren liegt die Arbeitslosenzahl in der Region auch im Dezember unter 10 000 Menschen. Für Wolfram Leibe, Vorsitzender der Geschäftsführung der Trierer Arbeitsagentur, ein positives Signal: "Wir haben nur 518 Arbeitslose mehr als noch im November, aber immerhin fast 1100 weniger als im Dezember 2010. Für mich ist das ein Zeichen der wirtschaftlichen Stabilität in der Region Trier."
Erwartungsgemäß kam der größte Teil der Arbeitslosmeldungen im vergangenen Monat aus der Gastronomie (234 Personen). Vor allem Betriebe, die stark auf Übernachtungstouristen angewiesen sind, haben im Dezember Personal entlassen. Für Leibe eine normale Entwicklung: "Mit Weihnachtsfeiern und Silvesterfeten sind viele Restaurantbetriebe im Dezember noch gut ausgelastet, aber im Januar werden auch viele dieser Betriebe Personal entlassen." Insgesamt haben die Unternehmen im Dezember 1504 Menschen entlassen, 115 weniger als vor einem Jahr. Wie auch schon in den vergangenen Monaten liegen die Arbeitslosenzahlen bei allen Personengruppen des regionalen Arbeitsmarkts unter der Zahl des Vorjahres. Daneben spielt vor allem auch die hohe Beschäftigungszahl eine große Bedeutung. Im Dezember wurden 948 neue Arbeitsstellen zur Besetzung gemeldet, 108 weniger als im Dezember 2010. Der Bestand der offenen Stellen ist hingegen im Vergleich zum vergangenen Jahr um 214 auf 2643 gestiegen.
Aussichten für 2012


Leibe blickt grundsätzlich optimistisch in das Jahr 2012. "Ich gehe davon aus, dass sich der Arbeitsmarkt stabil auf dem aktuell guten Niveau halten wird. Vor allem für gut ausgebildete Fachkräfte wird es weiter gute Beschäftigungschancen geben. Vor diesem Hintergrund wird es wichtig sein, auch jene Gruppen verstärkt in die Beschäftigung einzubeziehen, die bisher nur in geringerem Maße von der guten Entwicklung profitieren konnten. Das trifft vor allem auf Arbeitnehmer über 50 Jahre und Schwerbehinderte zu."
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wird insgesamt wahrscheinlich ebenfalls noch weiter ansteigen. In der Region Trier liegt nach der zurückliegenden Erhebung die Zahl der Beschäftigten bei etwa 153 000 Menschen. Bundesweit ist die Zahl der Beschäftigten auf einem Zenit. Im abgelaufenen Jahr hatte der Konjunkturaufschwung den deutschen Arbeitsmarkt kräftig beflügelt und die Erwerbstätigkeit auf einen neuen Höchststand katapultiert: Im Jahresdurchschnitt 2011 waren nach den Angaben des Statistik amts rund 41,04 Millionen Menschen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Damit wurde der bisherige Höchststand des Vorjahres nach den vorläufigen Berechnungen nochmals deutlich um 535 000 Erwerbstätige oder 1,3 Prozent übertroffen.
Der Bedarf in der Region könne in Zukunft aber sicherlich nicht nur aus dem Bestand an Arbeitslosen gedeckt werden. Vor allem für Frauen, die sich aktuell noch in der sogenannten "stillen Reserve" befinden, werden sich die Beschäftigungschancen weiter verbessern, ist sich Wolfram Leibe sicher.

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