Luftverkehr Hahn hat Passagiere und Fracht verloren

Hahn · (dpa/wie) Der Flughafen Hahn hat 2019 einen Rückgang bei Passagieren und Fracht hinnehmen müssen. Die Zahl der Fluggäste sank im Vergleich zu 2018 deutlich um 28,5 Prozent auf etwa 1,5 Millionen, wie aus Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen hervorgeht.

 Schwere Zeiten für den Flughafen Hahn: Sowohl beim Frachtaufkommen als auch bei den Passagieren gingen im vergangenen Jahr die Zahlen zurück.

Schwere Zeiten für den Flughafen Hahn: Sowohl beim Frachtaufkommen als auch bei den Passagieren gingen im vergangenen Jahr die Zahlen zurück.

Foto: dpa/Thomas Frey

Das Frachtaufkommen fiel um rund vier Prozent auf rund 171 000 Tonnen.

Allein im Dezember büßte der finanziell angeschlagene Flughafen über 30 Prozent an Passagieren ein gegenüber dem gleichen Monat im Vorjahr. Lediglich beim sogenannten Transitpassagieren legte der Hahn im vergangenen Jahr zu. Die Zahl stieg um 22,6 Prozent auf 99 558. Bei diesen Passagieren handelt es sich in der Regel um US-Soldaten auf dem Weg zu oder von Einsätzen im Nahen Osten. Die vom US-Militär gecharterten Zivilmaschinen legen auf dem Hahn einen Zwischenstopp ein.

2017 hatte der chinesische Großkonzern HNA 82,5 Prozent des Flughafens für rund 15 Millionen Euro vom Land Rheinland-Pfalz gekauft. 17,5 Prozent hält noch Hessen. Christoph Goetzmann, Mitglied der Hahn-Geschäftsführung, verwies mit Blick auf das schrumpfende Geschäft auf Gespräche über neue Frachtrouten und den geplanten Start regelmäßiger Passagierflügen vom Hunsrück nach China im Sommer 2020. Zugleich kritisierte er: „Die Bundesregierung versäumt es leider, einen attraktiven Luftverkehrsstandort zu schaffen.“ Luftverkehrssteuer, Sicherheitsentgelte und etliche Regulierungen hemmten die Entwicklung der deutschen Airports. Schon der nahe Flughafen Luxemburg habe weder eine Luftverkehrssteuer noch Sicherheitsentgelte.Die CDU-Landtagsopposition monierte kürzlich, dass die Steuerzahler trotz Privatisierung weiter zur Kasse gebeten werden: 2018 flossen Betriebsbeihilfen des Landes Rheinland-Pfalz von sieben Millionen Euro an den defizitären Hahn (der TV berichtete). Nach den Vorgaben der EU-Kommission muss der Airport bis 2024 schwarze Zahlen schreiben.

(dpa)
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