Wer braucht welche Kamera?

TRIER/KÖLN. Die digitale Fotografie erobert derzeit den Markt. Die Vielfalt auf der Photokina in Köln ist groß. Allein in den ersten vier Monaten des Jahres sind 210 neue Modelle erschienen - von der Profi-Kamera bis zum Handy mit eingebauter Linse. Welche Kamera macht für welchen Anwender Sinn? Eine Übersicht:

Der Spass-Typ will die Kamera immer dabei haben - was liegt da näher, als ein Handy mit Objektiv? Er möchte Partyfotos machen, die er Freunden zeigt oder auf seine Homepage im Internet stellt. Für ein schnelles Bild sind die Fotohandys von Nokia, Siemens, Samsung Phillips oder Sony Ericson gut geeignet. Mit Zusatzmaterial ist es möglich, die Bilder im Netz zu zeigen. Allerdings ist die Qualität der Bilder nicht sehr hoch. Wegen der geringen Auflösung sind Ausdrucke oder Abzüge nur bedingt möglich.Außerdem ist die Linse häufig nicht geschützt und verschmutzt schnell. Dennoch: Für Schnappschüsse sind die Fotohandys eine flexible Alternative. Zudem wird es in Zukunft neue Modelle mit höherer Auflösung geben. Das Sony Ericson S700i etwa. Seine Auflösung beträgt 1.3 Megapixel - Papierabzüge sind in guter Qualität möglich. Der Trend-Typ will ebenfalls Schnappschüsse machen, legt aber Wert auf Design und eine gute Qualität auch für größere Abzüge. Digital-Kameras im Pocket-Format bieten viele Hersteller an, darunter Ricoh, Nikon (Coolpix-Reihe), Canon (Ixus-Reihe) oder Pentax. Pentax zählte mit der Optio-Reihe zu den Begründern des Trends zur Design-Kamera mit flachem Gehäuse. Neben guter bis hoher Auflösung (bis zu 7 Megapixel bei der Sony Cybershot P 150) bieten diese Kameras oft schon Zoom-Objektive und haben meistens ein schickes Design mit Edelstahl oder besonderen Lackierungen. Die Zoom-Objektive vergrößern das Motiv in der Regel optisch, also wie ein Fernglas. So genannte Digital-Zooms vergrößern das Bild lediglich elektronisch - zu Lasten der Auflösung. Der Hobby-Typ will zum Beispiel Landschaftsbilder, Nahaufnahmen oder Fotos von Kindern machen. Er ist bereit, auch kleine Zubehörteile mitzunehmen wie Blitzgerät oder Vorsatzlinsen. Viele Möglichkeiten mit wenig Gepäck bieten die klassischen Bridge-Kameras. Bridge (Brücke) nennen sie sich, weil sie zwischen einer Sucher- und einer Spiegelreflexkamera stehen. Diese Modelle verfügen über lichtstarke Zoom-Objektive, deren Einsatzbereich sich mit Vorsatzlinsen erweitern lässt. Außerdem bieten zusätzliche Blitzgeräte die Möglichkeit, auch größere Gruppen zu fotografieren. Zu den Bridge-Kameras zählen unter anderem die Canon-Powershot-Reihe, die Nikon-Coolpix- oder die Minolta Dimage-Reihe. Der Perfektions-Typ hat hohe Ansprüche, will verschiedene Objektive verwenden und legt Wert auf eine maximale Auflösung. Er macht Reise-Reportagen, Sportfotos oder Porträts. Für diese Einsatzbereiche kommt die Digital-Spiegelreflex in Frage wie sie Minolta-Konica, Nikon, Pentax oder Canon anbieten. Diese Kameras haben eine hohe Auflösung (bis zu 8 Megapixel) und erschließen durch ihren Bajonett-Objektiv-Anschluss eine weite Palette an Objektiven - vom Superweitwinkel für Architektur-Aufnahmen bis zum Telezoom für Bilder von Tieren. Solche Kameras nennt man auch System-Kameras, weil sie ein großes Angebot an Zubehör haben. Der Profi-Typ verdient sein Geld mit der Fotografie. Er braucht ein vielseitiges und robustes Werkzeug, um seinen Aufgaben - von der Mode- bis zur Reportage-Fotografie - gerecht zu werden. Auch für den Berufsfotografen kommt die Digital-Spiegelreflex in die engere Auswahl. Für Profis bieten Hersteller wie Canon oder Nikon Modelle mit noch höherer Auflösung und schnellerer Aufnahme-Frequenz an. Meistens sind Profi-Modelle wie die Nikon D 2 X oder Canon Eos 1 DS (16 Megapixel) aufwendig verarbeitet und haben besondere Staub- und Spritzwasser-Dichtungen.

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