Wie die Region besser nach Europa kommt

Das von der Industrie- und Handelskammer und der Handwerkskammer Trier gemeinsam getragene Europa- und Innovationscentre GmbH (EIC) organisiert ein neues EU-Austauschprogramm für junge Unternehmer und Existenzgründer. Zudem organisiert es einen regionalen Französisch-Wettbewerb für Kindergärten und Schulen und hilft Unternehmen, Aufträge in der EU zu erlangen.

 Französisch-Kenntnisse sind wichtig, um die Vorteile des Europäischen Binnenmarktes voll auszuschöpfen. In der Region wählen aber nur zehn Prozent der Schüler Französisch als erste Fremdsprache. TV-Foto: Gabriela Böhm

Französisch-Kenntnisse sind wichtig, um die Vorteile des Europäischen Binnenmarktes voll auszuschöpfen. In der Region wählen aber nur zehn Prozent der Schüler Französisch als erste Fremdsprache. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier. Wie macht man als deutscher Handwerker Geschäfte in Luxemburg? Wie schließt man Kontakte und kommt an Aufträge aus dem französisch-sprachigen Raum? Bei diesen und anderen Fragen versteht sich das Europa- und Innovations-centre in Trier, Bahnhofstraße/Ecke Ostallee, als Anlaufstelle. "Wenn es das EIC nicht gäbe, müsste man es erfinden", meint Karl-Jürgen Wilbert, Bevollmächtigter der Handwerkskammer Trier. In Hinblick auf die demografische Entwicklung müsse man Nachwuchs auch in anderen Ländern rekrutieren. "Und das steht und fällt mit dem Sprachvermögen, das mehr als nur zum Kaffee-Bestellen reichen muss", sagt Wilbert.

Das sieht auch Silke Brüggebors, Leiterin des EIC Trier, so. "Gerade in der Region Trier kommt dem Französischen ein besonderer Stellenwert zu." Das gelte nicht nur für die 25 000 Pendler nach Luxemburg, sondern auch für Handwerksbetriebe. Um Aufträge zu bekommen, müssen sie auf die fremdsprachigen öffentlichen Ausschreibungen Angebote in französischer Sprache abgeben - die Tücke steckt im Detail.

Nur zehn Prozent der Schüler haben Französisch als erste Fremdsprache (landesweit sind es gar nur fünf Prozent), gerade mal die Hälfte der Grundschulen bietet Französischunterricht an. Hier setzt das EIC mit dem Sprachwettbewerb "Concours Salut" an, den das Institut zum fünften Mal für Kindergärten und Schulen anbietet. Er soll Lust an der französischen Sprache vermitteln, so Brüggebors. Anmeldeschluss ist der 24. April. Neu angeboten wird das EU-Austauschprogramm "Erasmus für Jungunternehmer". Es startet offiziell am 19. Februar in Brüssel.

Ähnlich dem gleichnamigen Uni-Projekt sollen Jungunternehmer im Rahmen eines Auslandsaufenthalts internationale Erfahrungen sammeln und Kontakte knüpfen. Zielgruppe sind Existenzgründer, die nicht länger als drei Jahre selbstständig sind und Hochschulabsolventen aller Fachrichtungen. Das EIC organisiert den Austausch und nimmt Förderanträge entgegen. Anmeldungen sind ab 19. Februar online möglich ( www.erasmus-entrepreneurs.eu).Extra Das EIC (früher "Euro Info Centre") organisiert unter anderem das Unternehmerforum in Luxemburg, bei dem 200 Unternehmen aus der Großregion Saar-Lor-Lux teilnehmen und Kontakte knüpfen. Es findet im November in Luxemburg statt. Für das neue Pilotprogramm "Erasmus für Jungunternehmer" ist das EIC eine von 105 Kontaktstellen in Europa. Es arbeitet eng mit den Beratungsstellen der Kammern zusammen und unterstützt beim Aufbau neuer Geschäftskontakte mithilfe umfangreicher Kooperations- und Bieter-Datenbanken sowie mit Kooperationsbörsen und Recherche-Diensten für Ausschreibungen.

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