wirtschaftswoche

Loslassen fiel Seniorchefs schon immer schwer. Jetzt müssen viele Altinhaber länger den Betrieb führen, als ihnen lieb ist, weil sie keinen Nachfolger finden.

Zwar gibt es nach den Erhebungen des Instituts für Mittelstandsforschung noch keine Nachfolgerlücke, aber die beim Betriebsübergang helfenden Berater der Industrie- und Handelskammern zeichnen aufgrund ihrer Gespräche ein anderes Bild. In der Industrie stehen fünf Altinhaber einem Übernahmeinteressenten gegenüber. Auch im Handel, im Hotel- und Gaststätten- sowie im Verkehrsgewerbe ist der Nachfolgermangel groß. Auch wenn die Situation im Trierer IHK-Bereich noch nicht so alarmierend ist, der Trend bleibt gleich. Der Generationswechsel wird durch den demografischen Wandel immer schwieriger und durch den Übergang zu einer digitalen Wirtschaft zugleich dringlicher. Die Planung des Übergangs braucht Zeit. Beginnen sollte sie mit der Lektüre der Nachfolge-Broschüren, dem Besuch von Nachfolgeseminaren, Gesprächen mit HWK- oder IHK-Beratern, der Nutzung der zahlreichen Unternehmensbörsen. Die Einschaltung professioneller Berater hilft, teure Fehler zu vermeiden. Mittelstandsfreundliche Gesetze und erleichterte Finanzierungen allein genügen nicht, um die größer werdende Unternehmerlücke zu schließen. Unternehmertum sollte durch mehr Schüler- und Lehrlingsfirmen gefördert werden.

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