Wirtschaftswoche

Die Deutschen gelten als Weltmeister der Mülltrennung. Ob sie es wirklich sind, daran kann man zweifeln, wenn man die vielen Fehlwürfe in die Gelbe Tonne berücksichtigt.

 Rainer Nahrendorf, langjähriger Handelsblatt-Chefredakteur und Wahl-Eifeler. Foto: Pablo Castagnola

Rainer Nahrendorf, langjähriger Handelsblatt-Chefredakteur und Wahl-Eifeler. Foto: Pablo Castagnola

Foto: Pablo Castagnola ("s_wirt"

Die Mülltrennung und die hohen Recyclingquoten helfen, die wachsenden Müllberge wieder abzutragen und Wertstoffe wieder zu verwerten. Besser als Müllverwertung ist jedoch Müllvermeidung. Daran gemessen sind die Deutschen alles andere als spitze. Auf 462 Kilogramm Haushaltsabfall pro Einwohner im Jahr 2014 ist der Müllberg gewachsen. Gut ist, dass mit der Selbstverpflichtung großer Teile des Handels, keine Plastiktüten mehr kostenlos abzugeben, endlich etwas gegen die Müllflut in den Meeren getan wird. Einfälle für weniger Abfälle haben nicht nur die Verbraucherverbände. Um zu verhindern, dass aus dem "blauen Planeten" ein Plastik-Planet wird, wächst die Zahl der "Unverpackt-Märkte". In vielen deutschen Städten, in Berlin, in Mainz, in der Paulinstraße in Trier gibt es sie. Sie sind darauf spezialisiert, Waren des täglichen Bedarfs in mitgebrachte oder leihbare Behältnisse abzufüllen. Umweltbewusst handelt jedoch auch, wer beim Einkauf, sofern es ihn noch gibt, einen Laden in der Nachbarschaft wählt und die Einkaufstasche nicht vergisst. Wer Lebensmittel online shoppt, sollte auf eine Verpackung mit wenig Müll achten. Generell gilt, je länger und komplexer der Transport, desto mehr Verpackungsmüll. Vergleichstests von Lieferdiensten im Internet zeigen nicht nur, wer der qualitativ beste, schnellste und günstigste, sondern auch, welcher Lieferdienst der umweltfreundlichste ist. Rainer Nahrendorf Diese und weitere TV-Kolumnen finden Sie auch im Internet auf volksfreund.de/kolumne

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