Wissen schafft Arbeit

MAINZ. (win) Der Ausbau von Entwicklungs- und Forschungsstandorten ist künftig entscheidend für die Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze im Land. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Fraunhofer-Instituts IESE (Kaiserslautern).

Im Bereich Informationstechnologie (IT) und Medienkompetenz hat Rheinland-Pfalz zwar eine gute Abdeckung in der Fläche, doch noch fehlt der Ausbau von Schwerpunkten. Die Ausgangsposition sei günstig, mit mehr Selbstbewusstsein wäre man bereits einen Schritt weiter, sagt Professor Dieter Rombach, Leiter des Fraunhofer-Instituts IESE, bei der Vorlage eines Gutachtens zu "Regionen und Branchen im Wandel". Arbeitsplätze sind nach seiner Einschätzung dort am besten zu halten, wo auch Entwicklungsstandorte angesiedelt werden können. Für die Region Trier hebt die Studie hervor, dass erst kürzlich der Tabak-Hersteller JTI seine europäische Forschung und Entwicklung an der Mosel konzentriert habe. IESE schlägt die Branchen IT/Medien, Verwaltung und Gesundheit als Schwerpunkte für die Region vor. Geringe Personalfluktuation und vergleichsweise günstige Kosten bringen demnach Vorteile, die eine große Standorttreue der Firmen bewirken. Der Wissenschaftspark in Uni-Nähe und das neue Handwerkerzentrum könnten diese Vorteile weiter stärken. Vorbildcharakter hat laut Gutachten auch die Vernetzung der Hochschulen mit Firmen durch das Projekt "X-perience". Darin werden Studenten als Selbstständige an Unternehmen vermittelt und so neue Chancen für Existenzgründungen eröffnet. Da Trier stark vom Handel- und Verwaltungszentrum Luxemburg profitiert sowie mit Europäischer Rechtsakademie und deutscher Richterakademie über große Möglichkeiten im Bereich IT und Verwaltung verfügt, ergeben sich laut IESE zusätzliche Perspektiven. Das knapp 100 000 Euro teure Gutachten empfiehlt die verstärkte Kooperation von Hochschulen und Wirtschaft, eine flächendeckende Breitband-Vernetzung und den Ausbau der Weiterbildung. Rund 45 000 Arbeitsplätze gibt es derzeit landesweit direkt in der Sparte IT/Medien, 120 000 sind Teil anderer Branchen.