"Wohl zu bequem"

TRIER/SPANGDAHLEM. (har) Gegen die Vergabe-Praxis des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung laufen Firmen und Handwerkskammer Sturm. Ihre Befürchtung: Beim Bau von Häusern auf der Air-Base Spangdahlem haben heimische Betriebe das Nachsehen.

Für Aufregung bei Handwerksbetrieben hat der Bericht über den Bau von 79 Wohneinheiten auf der Air-Base Spangdahlem (Landkreis Bitburg-Prüm) gesorgt. "Ich gehe davon aus, dass die Ausschreibung wiederholt wird", sagt Hans-Hermann Kocks, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer (HWK) Trier. Grund: Der Bau von 79 Wohneinheiten für rund 38 Millionen Euro soll an einen Generalübernehmer vergeben werden. Das widerspricht laut HWK geltendem Vergaberecht. Auch mehrere Betriebsinhaber haben in Telefonanrufen ihrem Unmut Luft gemacht. Sie alle befürchten, bei der Vergabe ausgebootet zu werden und im besten Fall als Subunternehmer zum Zug zu kommen. Aus Furcht vor Nachteilen wollten die Beschwerdeführer aber nicht genannt werden. Protest hat auch die Verbandsgemeinde Speicher gegen die Vergabe-Praxis angemeldet. Schon im Vorfeld des Ausbaus des Flughafens Spangdahlem hatte die damalige Geschäftsführung des LBB den Unternehmen aus der Region nach Protesten zugesichert, das Vergaberecht einzuhalten (der TV berichtete). Warum der Landesbetrieb sich erneut nicht an die Abmachung halte, ist Hauptgeschäftsführer Kocks schleierhaft. "Die LBB ist wohl zu bequem, das Projekt der Vergabe- und Vertragsordnung entsprechend auszuschreiben", sagte er im Gespräch mit dem TV. Auch der Behauptung der LBB, die Generalübernehmervergabe sei seitens der Amerikaner verlangt, widerspricht die Kammer. Diese Behauptung habe "sich auf Nachfrage der HWK als unzutreffend erwiesen".

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