Zahl der Ferienjobs: mangelhaft

TRIER. Für viele Jugendliche sind die Sommerferien die einzige Möglichkeit, sich neben Studium und Schule etwas dazu zu verdienen. Doch in diesem Jahr sieht es schlecht aus: Die Zahl der Betriebe, die Ferienjobs anbieten, ist geringer als in den Vorjahren. Die meisten Plätze sind zudem bereits vergeben.

Wirtschaftsflaute, steigende Arbeitslosenzahlen und Einsparmaßnahmen wirken sich nicht nur auf die Arbeitswelt der Berufstätigen aus, auch Schüler und Studenten sind betroffen: Ferienjobs sind rar. Nur 142 Stellenangebote liegen derzeit dem Arbeitsamt Trier vor.Viele Firmen blocken ab

Eine TV -Umfrage bei großen Unternehmen in der Region ergab, dass die Ferienjobs entweder schon vergeben sind oder generell keine Stellen angeboten werden. Wer einen solchen Teilzeitjob möchte, muss früh an sein oder gute Beziehungen haben. Interessenten sollten einige Monate im Voraus bei den Firmen nach einer Ferienbeschäftigung fragen und sich bewerben. Die Planung für die Ferienjobvergabe ist bei vielen Unternehmen schon im April oder Mai angelaufen. Diemeisten Stellen gibt es in der Produktion. Weil dort oft im Schichtbetrieb gearbeitet wird, stellen die Personalabteilungen nur volljährige Bewerber ein. Schüler unter 18 Jahren sind bei der Jobsuche tendenziell im Nachteil, da sie nur unter "verschärften" Bedingungen arbeiten dürfen. Zudem bringen sie für viele Einsatzbereiche nicht die erforderlichen Fähigkeiten mit. Studenten der jeweiligen Fachrichtung oder ehemalige Lehrlinge werden von Firmen bevorzugt eingestellt. Für "ungelernte" Kräfte sei die Einarbeitung oftmals zu komplex, heißt es in der Industrie. Schüler haben dann eine Chance, wenn sie schon einmal einen Ferienjob in einem Unternehmen hatten. Haben sie sich bewährt, werden sie gerne erneut beschäftigt. Abschrecken lassen sollten sich Schüler und auch Studenten angesichts des Mangels an Ferienjobs nicht: Bettina Zingerling von der Jobverwaltung des Arbeitsamtes Trier rechnet mit einer neuen Welle von Jobmeldungen kurz vor den Ferien. In den 142 Angeboten, die beim Arbeitsamt vorliegen, dominieren solche aus dem Gastronomiegewerbe: Küchenhilfen, Servicekräfte und Zimmermädchen stehen hoch im Kurs. Auch Reinigungshilfen oder Nachhilfelehrer sind gesucht. Doch auch bei diesen Tätigkeiten gilt: Studenten haben einen Bonus. Einige Regelungen zu Versicherung und Abgaben sind bei Ferienjobs zu beachten: Schüler und Studenten sind bei der Ausübung von Ferienjobs gesetzlich unfallversichert. Der Schutz erstreckt sich auf die Arbeitszeit sowie den Hin- und Rückweg. Die meisten Schüler sind darüber hinaus über ihre Eltern kranken- und pflegeversichert. Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung können erst dann fällig werden, wenn mehrere Ferienjobs angenommen werden oder auch außerhalb der Ferien weiter gearbeitet wird. Bei Ferienjobs gelten grundsätzlich die Regelungen für geringfügige Beschäftigungen. Arbeitgeber müssen alle Schüler-Jobs bei der Bundesknappschaft in Essen melden. Detaillierte Informationen gibt die Minijob-Zentrale unter 0800-0200-504. Einkünfte von volljährigen Kindern dürfen im Jahr 7188 Euro nicht überschreiten. Zu den Einkünften werden beispielsweise Arbeitslohn, Bafög und Unterhalt gezählt. Ist der Betrag höher, werden alle Vergünstigungen wie Kindergeld, Kinderfreibetrag, Ausbildungs- oder Haushaltsfreibetrag sowie die Kinderzulage für Eigenheime gestrichen.

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