Zehn Prozent mehr Förderung

Die Förderung des Weinabsatzes, neuer Verarbeitungstechniken und der Steilstlagen an Mosel und Rhein stehen in der Prioritätenliste ganz oben, wenn das Land in den kommenden fünf Jahren voraussichtlich über rund 103 Millionen Euro neuer Gelder aus der EU-Weinmarktreform verfügt.

 Mit einem neuen Weinbauprogramm sollen in Rheinland-Pfalz auch Steil- und Steilstlagen an der Mosel verstärkt gefördert werden. Foto: privat

Mit einem neuen Weinbauprogramm sollen in Rheinland-Pfalz auch Steil- und Steilstlagen an der Mosel verstärkt gefördert werden. Foto: privat

Mainz. Die lange umstrittene Brüsseler Reform bringt für Rheinland-Pfalz nach Angaben von Landwirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD) ein Plus von rund zehn Prozent an Fördergeldern, die in eigener nationaler Verantwortung eingesetzt werden können. Wie hoch der Betrag letztlich sein wird, hängt allerdings davon ab, wie die notwendige Einigung mit Bund und Ländern ausfällt. Dabei stehen unter anderem fünf Millionen Euro zu Förderung des Einsatzes von Traubenmostkonzentrat im Raum.Land lehnt Förderung von Traubenmost-Einsatz ab

Diesen Weg zur Anreicherung von Most für einen höheren Alkoholgehalt im Wein lehnt Hering ab. Bundeslandwirt-schaftsminister Horst Seehofer (CSU) und andere weinbautreibende Bundesländer sehen dies bislang anders.Das nationale Weinbauprogramm mit einem bundesweiten Budget von 164 Millionen Euro muss der EU bis 30. Juni vorgelegt werden. Bei der finanziellen Hilfe für Winzer zur Neubepflanzung im Weinberg sollen laut Hering die bisherigen Begrenzungen bei der Auswahl der Rebsorten wegfallen. Damit können auch ertragsstarke Reben angebaut werden. "Die Winzer sollen selbst entscheiden, welche Rebsorte sie für marktfähig halten", sagte Hering. Mit 15 000 Euro pro Hektar werden verstärkt Steilstlagen gefördert. Für Steillagen gibt es 13 000, für Flachlagen 7000 Euro. Bei Wiederbepflanzung nach Flurbereinigung werden die Fördersätze um 1500 Euro erhöht.Der Absatz von rheinland-pfälzischem Wein in Nicht-EU-Ländern soll unter anderem durch eine Mit-Finanzierung von Marktstudien, Imagekampagnen oder Messeauftritten angekurbelt werden. Daneben sollen Tourismusförderung und Weinmarketing stärker verknüpft werden. Auch die Förderung von Investitionen zur Traubenverarbeitung bis hin zu Weinbereitungsverfahren soll verbessert und vereinfacht werden. Schwerpunkt der Unterstützung ist in erster Linie die Entwicklung neuer Verfahren und Techniken. Grundlegendes Ziel des neuen Weinbauprogramms ist laut Hering die Sicherung der derzeit guten Wettbewerbsposition der Winzer. Keine Gelder sollen für die Vermeidung von Überproduktion fließen, die es laut Hering in Rheinland-Pfalz aktuell ohnehin nicht gibt. Den von Hagelschlag betroffenen Winzern an der Mosel in der Region Cochem-Zell sagte der Minister zu, in Einzelberatungen mit jedem Betrieb Härtefälle zu prüfen. Eine Pauschalregelung könne es jedoch nicht geben. Die Unterstützung kann von Steuer- und Abgabenstundungen über Beihilfen zum Wiederaufbau im Rahmen von EU-Vorgaben bis zu Finanzhilfen der landeseigenen Investitionsbank reichen.

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