Zeichen setzen

Der "Tag des Ausbildungsplatzes" soll ein Signal setzen. 45 Mitarbeiter der Agentur für Arbeit gingen gestern - wie tausende ihrer Kollegen bundesweit - auf Lehrstellensuche. Das Ziel: 600 Firmen kontaktieren.

 Armin Wagner (stehend) von den Stadtwerken Trier bespricht mit Andreas Faber und den Azubis Stefan Krämer, Johannes Feil, Christian Eifel und Daniel Schons (von links) Lernziele. TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Armin Wagner (stehend) von den Stadtwerken Trier bespricht mit Andreas Faber und den Azubis Stefan Krämer, Johannes Feil, Christian Eifel und Daniel Schons (von links) Lernziele. TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Trier. An einem runden Tisch in der Agentur für Arbeit fiel gestern der Startschuss für den "Tag des Ausbildungsplatzes". Der Stellvertretende Direktor der Agentur für Arbeit Trier, Jürgen Dillmann, sagte: "Wir hoffen, dass wir heute viele neue Lehrstellen werben." Dabei möchte man den Erfolg vom vergangenen Jahr noch übertreffen. Da wurden 381 Firmen angesprochen und 126 zusätzliche Stellen akquiriert. "Diesmal wollen wir 500 bis 600 Unternehmen kontaktieren", sagte der Leiter der Berufsberatung, Toni Thull. In der Region Trier sind derzeit gut 2600 Lehrstellen gemeldet, denen 3200 Bewerber gegenüber stehen. Doch während nur etwa 60 Prozent der Stellen gemeldet werden, lassen sich rund 90 Prozent der Bewerber registrieren, sagt Toni Thull.Das Zusammenspiel von Kammern und Agentur in der Region lobten Günter Behr (HWK) und Marcus Kleefisch (IHK). Sie kritisierten jedoch die Verlautbarung der Bundesagentur, wonach es eine Lehrstellenlücke von 210 000 Plätzen gebe. Das sei unseriös, weil die gemeldeten Stellen kein Indiz für die wirkliche Situation sei. Bei den Stadtwerken Trier informierte sich Jürgen Dillmann über die Ausbildungsplatz-Situation. Personal-Chef Karl-Josef Schonert: "Für 2007 haben wir 15 Lehrstellen vergeben." Mit 52 Azubis liegt die Ausbildungsquote bei neun Prozent. "Wir bilden weit über Bedarf aus", sagte Schonert. Und auch im kommenden Jahr werden die SWT ihr Engagement fortsetzen "Wir werden 15 Lehrlinge einstellen." In zwölf Berufen bildet das Unternehmen aus. Über mangelnde Bewerber muss es sich keine Sorgen machen: 200 Bewerbungen gingen für die drei Lehrstellen im kaufmännischen Bereich ein, sagte Tanja Michels. Für Dillmann sind die Stadtwerke ein Vorbild: "Das sind ideale Voraussetzungen für junge Menschen, und das Engagement, über den Bedarf hinaus auszubilden, hilft der Wirtschaft." Meinung Später streiten Während sich in Berlin und Nürnberg die Verantwortlichen über Statistiken in die Haare bekommen und streiten, wie groß die Lehrstellenlücke ist, wird in der Region gemeinsam an einem Ziel gearbeitet: eine Lehrstelle für jeden Jugendlichen. Damit ist beiden Seiten geholfen, denn die Wirtschaft braucht guten Nachwuchs, und junge Leute brauchen gute Jobs. Am Ende kann man dann über Zahlen streiten.

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