Zinssteuer ab 1. Juli

TRIER. (lmo) Deutsche Sparer, die ihr Geld in Luxemburg anlegen, werden in Zukunft Steuern auf ihre Zinserträge zahlen. Ein Teil davon geht an den deutschen Fiskus.

Mitte des Jahres wird das Steuerschlupfloch Luxemburg geschlossen. Das Abgeordnetenhaus diskutierte gestern ein Gesetzesprojekt über die Einführung einer Zinssteuer für Nichtansässige: Vom 1. Juli an müssen demnach 15 Prozent auf Zinserträge gezahlt werden. Drei Jahre später werden es 20 und ab 2011 sogar 35 Prozent sein. Das Gesetz geht auf eine EU-Richtlinie über Zinsbesteuerung zurück. Sie sieht eine gegenseitige Information der EU-Steuerbehörden vor, um Steuerflüchtigen das Handwerk zu legen. Für Luxemburg wurde eine Ausnahme gemacht. Zusammen mit Belgien und Österreich verzichtet es bis auf Weiteres auf die Weitergabe von Informationen über Anleger aus der EU. Dafür besteuert es die Zinserträge. 25 Prozent der Einnahmen daraus gehen in den Luxemburger Staatssäckel, 75 Prozent an das Heimatland des Kapitalanlegers. Wer nicht an den Luxemburger Fiskus zahlen will, kann seine Bank beauftragen, die Steuerbehörde seines Landes über seine Zinserträge zu informieren. Luxemburg stimmte der Richtlinie zu, nachdem ihm entsprechende Vereinbarungen mit anderen als Steuerparadiese verschrieenen Ländern in Europa zugesagt worden waren. Das Bankgeheimnis bleibt unangetastet.

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