Zum Geburtstag eine Liebeserklärung

Trier · Ein Urgestein des Einzelhandels in Rheinland-Pfalz wird 65. Da lässt es sich auch die Ministerpräsidentin nicht nehmen, zu gratulieren. Beim Geburtstagsempfang von Georg Kern war Malu Dreyer der prominenteste Gast.

 Einzelhandelschef Georg Kern bedankt sich bei den Gratulanten zu seinem 65. Geburtstag. Foto: Willy Speicher

Einzelhandelschef Georg Kern bedankt sich bei den Gratulanten zu seinem 65. Geburtstag. Foto: Willy Speicher

Trier. Die Mitarbeiter der Staatskanzlei hatten gut recherchiert. So war sogar Geburtstagskind Georg Kern reichlich überrascht, als Ministerpräsidentin Malu Dreyer in ihrer Geburtstagslaudatio referierte, dass der umtriebige Einzelhändler, Multifunktionär und Wohltäter als Kind von der eigenen Mutter keine besonders guten Berufsprognosen bekam: "Fähnleinträger vor der Dampfwalze" lautete diese. Im übertragenen Sinn geblieben ist die Dampfwalze. Als solche wird der geborene Schwabe sicher ab und an empfunden, wenn er in Diskussionen vehement die eigenen Positionen vertritt.
Dazu gehört auch das Eintreten für einen starken Landesverband für den Einzelhandel, einen starken Regionalverband Trier sowieso. Beide vertritt Georg Kern als Präsident in Personalunion. Entsprechend groß und weit gereist war die Gratulantenschar am Freitag beim Empfang in Trier.
Malu Dreyer verband die Lobesworte für den mit dem Ehrenbrief der Stadt und dem Bundesverdienstorden ausgezeichneten Mitbegründer der City-Initiative mit einer persönlichen Liebeserklärung für Trier. "Auch für mich gibt es keine schönere Stadt, um in Rheinland-Pfalz zu leben." Besonders aber würdigte sie das Engagement Kerns für die musikalische Förderung benachteiligter Kinder und Jugendlicher, "für die Sie neben all den anderen beruflichen und ehrenamtlichen Aufgaben noch Zeit und Energie finden." Das Versprechen der Ministerpräsidentin, das Land werde den Einzelhandel und damit das berufliche Anliegen des Jubilars weiterhin unterstützen, hätte sich Kern natürlich am liebsten schriftlich geben lassen.
"Handel muss sich entwickeln"


Auch wenn diese Unterstützung an das Versprechen geknüpft ist, dass sich der Handel weiterentwickelt. "Generationengerechtes Einkaufen wird das Projekt der Zukunft", sagte Malu Dreyer - und meinte damit insbesondere attraktive Arbeitsplätze, um qualifizierte Mitarbeiter zu bekommen. Zudem seien die demografische Entwicklung sowie die Revolution der Internetnutzung die großen Herausforderungen.
Da passte es, dass Georg Kern daran erinnerte, wie er 1983 von anderen Händlern belächelt wurde, "als ich den ersten Computer in meinem Betrieb aufstellte". Viel habe sich verändert seitdem. Reine Tonträgergeschäfte seien so gut wie ausgestorben. Wenig geändert hat sich allerdings an dem Kampf, die Verbandsarbeit auf ordentliche finanzielle Füße zu stellen. Zumindest dieser Geburtstagswunsch wird sich vermutlich nicht erfüllen: die Beitragspflicht der Einzelhandelsbetriebe. r.n.
Fotos vom Geburtstagsempfang unter www.volksfreund.de

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