Zweite Insolvenz in der Weiland-Gruppe

Irrhausen/Bitburg · Nach dem Insolvenzantrag der Irrhausener Weiland-Bau GmbH (TV von Montag) stehen 300 Beschäftigte vor einer ungewissen Zukunft. Das gilt nun auch für die mehr als 40 Mitarbeiter bei der Tochterfirma BRG in Bitburg: Am Dienstag reichte das Unternehmen den Antrag beim Amtsgericht in Bitburg ein.

Irrhausen/Bitburg. Weitere schlechte Nachricht aus der Weiland-Gruppe in Irrhausen: Das Unternehmen hat am Dienstag einen weiteren Insolvenzantrag gestellt, wie das Amtsgericht Bitburg auf TV-Anfrage mitteilt. Auch die "BRG Bauleistungen und Recycling" in Bitburg ist zahlungsunfähig. Der Betrieb hat mehr als 40 Beschäftigte, er bietet unter anderem Baustellen-Logistik und sortiert, entsorgt oder recycelt Abfall und Bauschutt.Insolvenzverwalter bestellt


Zum vorläufigen Insolvenzverwalter für dieses neue Verfahren wurde der Trierer Rechtsanwalt Jörg Wunderlich bestellt.

Auch im ersten Verfahren ist der vorläufige Insolvenzverwalter inzwischen bestimmt worden: Es handelt sich um Rüdiger Scheffler von der Kanzlei Tiefenbacher in Kaiserslautern. Der Anwalt wurde dem Gericht vom Gläubiger-Ausschuss des insolventen Bauunternehmens mit einem Jahresumsatz von etwa 90 Millionen Euro vorgeschlagen. In diesem Ausschuss sitzen unter anderem Vertreter der Arbeitsagentur, der Banken, der Arbeitnehmer und weiterer Gläubiger.

In Irrhausen, dem Stammsitz des mehr als 110 Jahre alten Eifeler Familienunternehmens, und in der Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld herrscht angesichts der ernüchternden Nachrichten Bestürzung: "Eine Katastrophe", sagt Bürgermeister Andreas Kruppert. "Das ist der größte Arbeitgeber bei uns. Da macht man sich größte Sorgen, weil es in der VG niemanden gibt, der nicht direkt oder indirekt oder im Freundeskreis von dieser Insolvenz betroffen ist."

Am Freitag hatte die Weiland-Gruppe, die auch in Luxemburg und Belgien Tochtergesellschaften betreibt, bereits den Insolvenzantrag für ihren Kernbetrieb gestellt : Die Bau GmbH auf deutscher Seite mit Niederlassungen in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland und insgesamt 300 Beschäftigten. Bereits im November war für eine weitere Tochter, einen Kanalbaubetrieb im Eifeldorf Krautscheid, ebenfalls Insolvenz beantragt worden. Damit stehen nun etwa 400 der insgesamt 700 Weiland-Beschäftigten vor einer ungewissen Zukunft. Laut TV-Informationen kann noch nicht abgeschätzt werden, ob einer oder alle drei zahlungsunfähigen Unternehmenszweige fortgeführt oder verkauft werden können. fpl

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