Wittlich/Salmtal: Zu viele Gurtmuffel unterwegs (mit Video)

Fast ein Drittel der Autofahrer war nicht angeschnallt. So lautet das Ergebnis des Landeskontrolltags am Dienstag im Kreis Bernkastel-Wittlich.

Vier Mal pro Jahr organisiert die Polizei einen landesweiten Kontrolltag. Das Thema dieser Tage wechselt. Am Dienstag ging es um die Gurtpflicht sowie um die Sicherung von Kindern. Die Wittlicher Polizei war mit rund 16 Kollegen sechs Stunden an sieben Punkten im Kreis Bernkastel-Wittlich im Einsatz. Sie kontrollierte die Autofahrer unter anderem an Grundschulen in Salmrohr und Wittlich sowie in der Wittlicher Innenstadt am Schlossberg. Das Ergebnis in Zahlen: 68 Verstöße stellte die Polizei fest. 56 Verwarnungen sprach sie wegen nicht angelegter Gurte aus. 8 Autofahrer rügte die Polizei im Zusammenhang mit der Sicherungspflicht bei Kindern, sei es dass der Kindersitz ganz fehlte oder das Kind nicht angeschnallt war.

Dazu Christoph Cremer, Sprecher der Polizei in Wittlich: „Das kann man nicht akzeptieren. Das ist ein Feld, dem wir uns auch in Zukunft widmen müssen.“ Etwa 30 Prozent der Autofahrer seien innerorts nicht angeschnallt gewesen. Generell sei die Anschnallmoral in den Ortschaften relativ schlecht.

Hintergrund der landesweiten Aktion der Polizei: Neben zu schnellem Fahren und Alkohol am Steuer fordert gerade das Nicht-Anschnallen viele Todesopfer und Verletzte. Experten gehen davon aus, dass mehr als die Hälfte aller nicht angegurteten Verkehrstoten bei angelegtem Sicherheitsgurt eine realistische Überlebenschance gehabt hätten. Außerdem registriert die Polizei gerade bei der Beförderung von Kindern immer wieder erhebliche Mängel. Die Kindersitze, die für den Nachwuchs bis 1,20 Meter vorgeschrieben sind, werden oft nicht eingesetzt oder die Kinder sind nicht angeschnallt. Die Risiken in Zahlen: In der Region Trier verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr 2568 Unfälle, bei denen Menschen zu Schaden kamen. Dabei wurden 58 Menschen getötet. 847 Personen wurden schwer und 2.652 leicht verletzt. Die Zahl der Kinderunfälle ging in der Region Trier 2006 zwar um fast 10 Prozent auf 248 zurück, dennoch kann von Entwarnung keine Rede sein. Drei tote, 67 schwer verletzte und 222 leicht verletzte Kinder wurden gezählt. Insgesamt erfreulich ist laut Polizei zwar, dass die landesweite Zahl der Unfälle, bei denen Menschen zu Schaden kamen, mit 16.460 einen neuen Tiefstand in der Unfallentwicklung erreicht hat. Dennoch will die Polizei der Zahl der Opfer weiter entgegenwirken. Die positive Entwicklung führt sie zum einen auf die Entwicklung passiver Sicherheitseinrichtungen von Seiten der Autoindustrie zurück. Zum andern sieht die Polizei ihre intensive Verkehrssicherheitsarbeit, die in Rheinland-Pfalz gezielt an den Hauptunfallursachen und den Hauptzielgruppen ausgerichtet ist, als Grund für den Rückgang der Unfallzahlen an.

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